Die Fortells am Silbersee

- Vorm Saloon in der „Weitensfelder Prärie“: „Old Shatterhand“ Albert Fortell, Stallbursche Nikolaus Fortell und „Winnetou“ Thomas Koziol (von links)
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Albert Fortell und sein Sohn Nikolaus (12) spielen bei den „Karl May Festspielen“ in Weitensfeld.
Ich hab als Kind die Winnetou-Pickerl gesammelt, ich hatte auch drei Bücher, hab sie aber nicht wirklich gelesen, immer nur hineingeschmökert. Als 13- oder 14-Jähriger hab ich eher Spaß an den ,Fünf Freunden‘ gefunden. Karl May war für mich spannend als Film, er war auch in den Büchern spannend, aber dann kamen wieder diese elendslangen Beschreibungen … Wenn man ehrlich ist, ist es jedem so gegangen“, beschreibt der Schauspieler Albert Fortell seine „Beziehung“ zum Schriftsteller Karl May.
Bei den „Karl May Festspielen 2010“ in Weitensfeld spielt er die Rolle des „Old Shatterhand“ im „Schatz im Silbersee“, an der Seite von „Winnetou“ Thomas Koziol, der zugleich Regie führt, das Drehbuch schrieb und die Gesamtverantwortung trägt.
Mit dabei beim „Schatz im Silbersee“ ist auch Sohn Nikolaus: „Dass Nikolaus hier mit dabei ist, war eine Idee von meiner Frau und mir, weil wir uns gedacht haben, dass es für ihn ja lustig ist, den ersten Teil der Ferien hier mit Papi zu verbringen. Ich hab dem Thomas dann vorgeschlagen, ihm eine Komparsenrolle als Stallbub zu geben, und der Thomas hat für ihn sogar ein paar Sätze ins Drehbuch geschrieben. Wir sind aber keine Eislauf-Eltern, die ihre Kinder zu irgendwas drängen oder nötigen.“ Was der Zwölfjährige mit einem Nicken bestätigt. „Ganz im Gegenteil: Ich hab den Nikolaus gewarnt, dass es bei den Proben zwischendurch auch furchtbar fad wird, weil man viel herumhängt bis man drankommt. Er wollte wirklich mit dabei sein, und jetzt bekommt er seine Komparsengage und der Papi legt auch noch etwas drauf.“
Nikolaus legt in Weitensfeld sein Debüt als Darsteller ab, die Frage, ob er sich vorstellen kann, später einmal Schauspieler zu werden, verneint er: „Ich möchte Archäologe werden“, sagt er fest entschlossen.
Ein (Film)Kuss mit Folgen
Im Gegenteil zu seiner Frau Barbara Wussow war Fortell eher selten bei Dreharbeiten oder Theaterproben seines Vaters Bert Fortell mit dabei. „Bei einem der wenigen Male, die ich am Filmset mit dabei war, hatte mein Vater eine Liebesszene mit Karin Dor. Ich war sieben Jahre alt und erschüttert, dass mein Vater eine andere Frau als meine Mutter geküsst hat. 40 Jahre später bin ich in Tränen ausgebrochen, als ich bei den Dreharbeiten zum ,Schlosshotel Orth‘ eine Liebesszene mit Nicole Beutler hatte – genau an der Stelle, an der mein Vater 40 Jahre davor Karin Dor geküsst hatte.“
Kärnten kennt Fortell übrigens von Kindesbeinen an: „Ich hab auf der Gerlitzen Skifahren gelernt, später dann am Wörther See Wasserskifahren. Heute fahr ich Wasserski am liebsten am Ossiacher See.“
Karl May Festspiele 2010:
„Der Schatz im Silbersee“, 23. Juli bis 28. August.
Infos, Karten: www.karlmayfestspiele.at, 0699/10 90 10 23.
CHL
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.