Musiker Bert Stubinger: "Mallorca wäre der Knaller" – MIT VIDEO!

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WOCHE: Wollten Sie immer Musiker werden?
BERT Stubinger: Eigentlich wollte ich Elektrotechnik studieren. Aber ich komme ja von einem Bergbauernhof aus St. Urban. Bei acht Kinder hieß es, es gibt kein Geld zum Studieren. Ich habe dann Elektriker gelernt und daneben mich musikalisch weitergebildet. Und dann ist die Profi-Karriere gekommen.

Wie hat Ihre Karriere gestartet?
Ich habe einer Partie in der Schweiz ausgeholfen. Mit meinem Bruder waren wir vor Ort und sind danach wieder nach Hause gefahren. Dann hat mich ein Wirt angerufen und gesagt, er hat eine Oberkrainer-Partie, da geht nichts weiter. Ich hatte mit knapp über 20 Jahren eine große Klappe und habe der Band ausgeholfen. Innerhalb von zehn Minuten waren alle am Tisch. Ich sollte dann dabei bleiben, aber ich bin ein Macher und wollte nicht irgendwo mitspielen. Dann hab ich "Die Karawanken" gegründet. Innerhalb von zwei Jahren waren wir von 0 auf 100. Es gab Anfang der 80 Jahre nur vier Gruppen in der Schweiz: Die Mölltaler, die Paldauer, das Alpenland Quintett und die Karawanken.

Sie stammen aus einer musikalischen Familie?
Von meinen Großvater, er war Heimatdichter, habe ich das dichterische Talent wohl vererbt bekommen. Man kann einen Titel machen mit „Ich liebe dich, ich brauche dich, du bist mein Sonnenschein, lass mich nicht allein“ – aber das ist mir zuwenig. Ich habe über 400 Titel komponiert, die meisten waren für die Karawanken, also Stimmungstitel. Die Titel für „Die Tiger“ haben etwas Tiefsinniges, sie haben einen Stil, den wir bewusst gewählt haben. Wir habe eben eine Nische gesucht, und das scheint absolut zu funktionieren, denn wir sind mit jedem einzelnen Titel, den wir ausgekoppelt haben, in Radio Kärnten vertreten.

Wo fallen Ihnen die Texte ein?
Ich kann mich nicht hinsetzen und schreiben. Die kommen vor dem Einschlafen oder beim Autofahren. Ich hab immer mein Aufnahmegerät bei mir. Meist ist es ein Thema, dass mir einfällt.

Gibt es eine Lied, dass Sie besonders berührt?
Vor zweieinhalb Jahren ist meine Mutter, die Mame, gestorben. Sie hat, bevor sie starb, meine Hand genommen und gesagt: „Versprecht mir, tut zusammenhalten“. Ich habe dann den Titel für „Die Tiger“ „Zommholtn“ geschrieben. Wir haben in Klagenfurt gespielt und als Zugabe wollte das Publikum „Zommholtn“. Nach dem Konzert haben wir dann jede Menge Tonträger verkauft, was in Kärnten ganz unüblich ist.
Die Karawanken-Titel sind mehr auf Stimmung. Ich habe den Begriff Ramba-Zamba Mitte der 80er Jahre herausgebracht. Für ein Ramba-Zamba-Fest in der Schweiz. Wir haben zu Beginn in der Schweiz einen Hit gelandet. Das hat hier niemand mitbekommen, was das für ein Hype war. In Zürich hat man nur gehört „Oh Oh Lilli“.

Der Prophet im eigenen Land ist nichts wert, heißt es. Stimmt das?
Absolut. Ich weiß aber nicht, warum das so ist. In meinen Anfangsjahren habe ich 1989 den Kärnten Grand Prix in St. Veit gemacht. 1985 war das erste Karawanken-Jubiläumsfest mit bis zu 6.000 Leuten in Feldkirchen, 1995 in St. Veit. Das war das letzte große Event am Hauptplatz. Da haben wir mit den Karawanken vor 8.000 bis 10.000 Leuten gespielt. Mit den Karawanken waren wir auch für die Schweiz beim Grand Prix dabei, wir hatte über 70 Auftritte im Fernsehen. Sogar in der DDR, bevor die Mauer gefallen ist. Das war unfassbar, dass möchte ich nie missen.

Bei so vielen Auftritten lernt man ja die Musikkollegen kennen.
Natürlich, von Jürgen Drews über Patrick Lindner bis hin zu Stefanie Hertl. Ihr habe ich hinter der Bühne tanzen gelernt.

Entstehen in diesem Showbusiness Freundschaften?
Ich verstehe mich eigentlich mit allen. Aber jeder ist jeden Tag unterwegs, das macht Freundschaft pflegen schwer. Gottfried Würcher (Nockalm Quintett) ist einer meiner besten Freunde, das darf ich echt sagen. Wir telefonieren zweimal die Woche, treffen uns aber nur alle zwei Monate, meist bei einer Veranstaltung.

Sie könnten sicher ein Buch über das Erlebte schreiben.
Das wollte ich eh schon. Ich war ja von den Profimusikern in der Schweiz der Sprecher gegenüber der Wirte – ich kenne also viele Hintergrundgeschichten, auch vom Musikantenstadl, vom Karl Moik und vom Hias.

Können Sie eine Anekdote erzählen?
Ich sollte 1991 den Musikantenstadl live in die Schweiz vermitteln. Ich habe den Karl Moik angerufen. Er hat gesagt, „Ja, bin ich dabei, aber ohne den Hias“. Dann habe ich den Hias angerufen und er hat gesagt „Klingt gut, aber ohne den Koarl". Das waren die beiden schon zerstritten. Ich habe dann den Manager von Patrick Lindner eingeschalten und er hat die zwei dann zusammengebracht. Wir haben damals mit den Karawanken mitgespielt, vor 6.500 Personen. Und einen Monat später hatten wir dann wieder einen großen Auftritt im Musikantenstadl.

Gibt es ein musikalisches Vorbild?
Nein. Aber mir gefallen Udo Jürgens und Reinhard Fendrich gut. Mir gefallen aber auch die Toten Hosen oder Aha. Wenn ich als Dj spiele dürfen Bonnie M. oder Michael Jackson nicht fehlen. Mit den modernen Titel kann ich weniger etwas anfangen. Ich glaube, dass ehrliche Volksmusik oder Rock wieder aufkommen wird. Weil die heutige Jugend hört weder Schlager noch Volksmusik.

Kommt diese Art der Musik nicht mit Andreas Gabalier wieder zurück?
Nein, nur das trachtige. Sonst hat der Gabalier ja auch keinen textlichen Anspruch. Aber er ist ein cooler Typ. Den Gabalier hab ich als Erster nach Kärnten geholt. 2010 trat er in der St. Veiter Blumenhalle auf. Und ich hab die Blumenhalle dann nicht vollbekommen!

Mit „Die PartyAdeligen“ bieten Sie eine Mallorca-Show an. Wäre der Ballermann ein Traum?
Mallorca wäre schon was für uns. Das wäre ja der absolute Knaller!

Wie viele Auftritte haben Sie im Jahr?
Ich denke, mit allen Bands sicher über 200 Auftritte.

Wie halten Sie sich bei diesem Pensum fit?
Ich trinke bei den Auftritten nichts, maximal einen schwachen Soda-Radler. Ich rauche nicht. Und die Einstellung muss passen: Die Freude, das Feuer in mir, ist noch da. Für mich sind die Termine auch kein Stress. Ich habe keine schlechten Gedanken. Jemand der im Job keine Freude hat, wird auch keinen Erfolg haben.

Wie entspannen Sie? Gibt es Urlaub?
Ich war vor Kurzem zwei Tage auf der Turrach. Im Herbst fahre ich dann weg. Aber auf den Bergen Alleinsein ist toll. Urlaub ist ja nicht gleich Meer, ich bin dann einfach ein paar Tage nicht daheim, das Handy lege ich weg. Und ich habe mir angelernt: Gewisse Leute, die nur nerven, muss man lassen.

Sind auch Neider dabei?
Neid ist natürlich gegeben. Aber den muss man sich ja auch erst einmal erarbeiten. Mir gegenüber wird niemand Neid spüren lassen, aber ich weiß sehr wohl, dass es genügend Neider gibt. Ich brauche mir auch keine goldenen Schallplatten raufheften, ich weiß, was ich beziehungsweise wir geleistet haben.

Kommen Leute zu Ihnen und wollen, dass Sie sie groß rausbringen?
Ja, natürlich! Es sind sehr viele sogar, die bei mir anklopfen. Sie können mir ein Demo senden, dann höre ich recht flott, ob es korrigiert worden ist und kann sagen, ob sie Talent haben und ob es reicht oder nicht.

Kommen Fans zu Ihnen?
Ja, jetzt waren gerade wieder welche da. Zum Beispiel ein Ehepaar aus Hamburg. Wir verbringen dann ein paar Stunden und die zehren ein ganzes Jahr davon.

Die Fans kommen direkt zum Haus?
Ja, es ist auch jeder herzlich willkommen.

Zur Person
Bert Stubinger wuchs mit sieben Geschwister in St. Urban auf. Stubinger blickt in seiner mehr als 30-jährigen Laufbahn auf 400 selbst komponierte Songs, über 70 absolvierte TV-Auftritte im kompletten europäischen Raum mit „seiner“ Ursprungsformation die „Karawanken“ zurück.
Stubinger gründete 1980 „Die Karwanken", 23 Tonträger hat er mit der Formation gemacht.
Mit „Die PartyAdeligen“ veröffentlichte Bert Stubinger Ende Oktober 2013 die erste Single. Mit der zweiten Single „Lu-Lu-Luise“ erreichten sie die Top 10 der Mallorca Mega Party-Charts und blieben dort 20 Wochen lang.
2012 kam die Band „Die Tiger“ hinzu, mit der Stubinger ebenfalls höchst erfolgreich unterwegs ist. Neben seinen Bands hat Stubinger ein Studio im Keller seines Hauses in St. Veit, einen Ton- und Lichtanlagenverleih und ist zudem als Alleinunterhalter das ganze Jahr über unterwegs.

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