"Mutter der Regionalentwicklung"
Norische Region feiert das 30-Jahr-Jubiläum

Ilmar Tessmann mit dem ehemaligen Regions-Obmann Raphael Pliemitscher (hinten), der im Oktober 2019 verstarb.  | Foto: Privat
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  • Ilmar Tessmann mit dem ehemaligen Regions-Obmann Raphael Pliemitscher (hinten), der im Oktober 2019 verstarb.
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Die Norische Region wurde vor 30 Jahren gegründet. Sie war Vorbild für weitere Regionalvereine.

MITTELKÄRNTEN. 1985 formierten sich erste Ansätze: Die Regionalentwicklung hatte ihren Ausgang mit der Raumordnungsgmeinschaft III mit Arbeitskreisleiter Helmut Lassernig, dem ehemaligen Bürgermeister von Eberstein. Am 5. Juni 1990 wurde die Norische Region im Gasthof zum Dorfschmied in Klein St. Paul gegründet. Erster Obmann war Otto Leitgeb. 

Mutter der Regionen

„Die Norische Region war und ist die Mutter der Regionalentwicklung in Kärnten, die Vorzeigeregion für sämtliche Regionalentwicklungen. Wir wurden auch LEADER I, wo wir viele Projekte umsetzen konnten“, sagt Bio-Hotelier Ilmar Tessmann. Damals war er als Regionalbetreuer mit für die Entwicklung der Region zuständig.
Vieles entwickelte sich im Laufe von drei Jahrzehnten, wie das Siegel „Norigusto" oder die Vergabe des Norischen Kulturpreises, später vom Künstler Werner Hofmeister in den „Noricult“ umgewandelt.

Großer Erfolg

Der größte Erfolg war während der Landesausstellung in Hüttenberg mit einem Verkaufsshop in der Heft, der von Bauern der Region beschickt wurde, erinnert sich Tessmann. "Das Norische Mostfest und die Genussregion "Kärntner Blondvieh“ mit in Summe 22 Blondviehfesten sind Kinder der Norischen Region“, weiß Gründungsmitglied Tessmann. In Erinnerung bleiben das „Norische Jausenbrett“, der „Norische Suppentopf“, das „Norische Fest“ und 15 Jahre lud man sogar zu einem „Norischen Ball“ ins Kultur- und Gemeinschaftshaus Brückl. Zudem wurden drei Wirtschaftsmessen organisiert, Kunsthandwerk und Bäckereien kreierten diverse Produkte.

Regionsobfrau Gabriele Dörflinger | Foto: Privat
  • Regionsobfrau Gabriele Dörflinger
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Zusammenhalt über die Gemeindegrenzen hinweg, heißt das Schlagwort auch nach 30 Jahren. Nur so könne man die Region weiterentwickeln, sagt Gabriele Dörflinger. Seit 2016 ist die Bürgermeisterin von Klein St. Paul Obfrau des Regionalvereines. „Der damalige Gedanke des Zusammenschlusses war, dass man mit EU-Geldern Projekte verwirklichen konnte. Man holte Geld in die Region und schuf damit gleichzeitig Zukunftsaussichten“, bilanziert Dörflinger. Die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe wurden laut der Regionsobfrau sehr gut abgedeckt, für den sanften Tourismus gebe es noch Nachholbedarf. „Ein großes Thema sind die Wanderwege, die man für Einheimische wie Touristen ausbauen möchte. Der letzte Lückenschluss beim Radweg mit Hüttenwerk ist angedacht“.

Auf die nächsten Jahre

2015 kam der HCB-Skandal, von dem man sich langsam wieder erholt. "Ich wünsche mir für die nächsten 30 Jahre, dass die Bevölkerung weiterhin so zusammensteht und bereit ist, für die Region zu arbeiten und neue Projekte zu entwickeln“. Tessmann schließt sich den Wünschen an. Und: „Ziel muss sein, dass das Görtschitztalkomitee mit dem Auslaufen der Fördermittel sich im Vorstand der Norischen Region wiederfindet und man in Zukunft versucht, wieder an die glorreichen Zeiten anzuschließen."

Engagierte Persönlichkeiten

Als „Vater der Region“ bezeichnet wird Otto Leitgeb, der vom Regionsgedanken beseelt war und unermüdlich für „seine“ Norische Region auftrat.
Ihm folgten als Obmänner Rudolf Schratter (Alt-Bürgermeister Hüttenberg), Hilmar Loitsch (Alt-Bürgermeister Klein St. Paul) und der Ebersteiner Raphael Pliemitscher, der lange Zeit das Herz der Regionalentwicklung war.

Die norischen Pioniere

Zu den norischen Pionieren zählen auch Josef Zechner, Julius Scharf, Walter Wohlfahrt oder Marlies Moser vom gleichnamigen Gasthof-Hotel in Guttaring. Moser übernahm nach Scharf die Obmannschaft des „Clubs der Norischen Wirte“ und wurde erst vor eineinhalb Jahren vom Regionalverein für ihre Lebensleistung geehrt.
Ab 1992 wurde Tessmann als Regionalbetreuer angestellt, er koordinierte ab sofort die Mitglieds-Gemeinden, an die 40 Tourismusbetriebe, 200 landwirtschaftliche Betriebe und 20 Gewerbebetriebe.

Es geht weiter

Obfrau Gabriele Dörflinger geht mit der Region in die Zukunft und schafft neue Institutionen. Sie macht auf den Norischen Bauernmarkt aufmerksam, der jeden Freitag abwechselnd in Klein St. Paul, Magdalensberg, Brückl oder Eberstein stattfindet.
Die Obfrau legt großen Wert auf Umweltthemen: Energie-Masterplan, KEM-Regionen sowie E-Mobilität müsse man weiter ausbauen. „Ein Verkehrskonzept für die gesamte Region mit gleichzeitiger CO₂-Einsparung ist ein Steckenpferd von mir“, solle die Görtschitztalbahn, auf der es derzeit nur Gütertransporte gibt, für den Personenverkehr wiederbelebt werden.

Die Mitglieder der Norischen Region
Die Norische Region setzt sich aus neun Mitgliedsgemeinden zusammen: Brückl, Eberstein, Maria Saal, Hüttenberg, Kappel am Krappfeld, Klein St. Paul, Magdalensberg, Guttaring, Diex und Mühlen (Steiermark).
Die Norische Region zählt sowohl flächenmäßig als auch in Bezug auf die Einwohnerzahl zu den kleineren Regionalvereinen in der LAG kärnten:mitte. Das Logo der Norischen Region zeigt die Norische Amphore.

Ilmar Tessmann mit dem ehemaligen Regions-Obmann Raphael Pliemitscher (hinten), der im Oktober 2019 verstarb.  | Foto: Privat
Regionsobfrau Gabriele Dörflinger | Foto: Privat
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