Krebsvorsorge
„Oft ist es Angst vor einer Diagnose“
Theresa Neumann, die Geschäftsführerin der Kärntner Krebshilfe im Gespräch: „Je mehr Menschen wir erreichen, desto besser können wir vorsorgen und früherkennen.“
KÄRNTEN. Die Monate Oktober und November sind als „Vorsorgemonate“ bekannt. Im Oktober wird in Richtung Brustkrebs sensibilisiert, der November steht unter dem Motto „Movember“ im Zeichen der Prostatavorsorge.
Männer zur Vorsorge!
Urologe Michael Roider aus St. Veit bestätigt uns, dass Prostatakrebs die häufigste Krebsart ist, welche Männer über 65 Jahre betrifft. Nahezu ein Drittel aller Krebsarten wird von Urologen diagnostiziert und behandelt. Dazu zählen auch Nierenkrebs und immer öfter Blasenkrebs. "Prinzipiell ist jeder Krebs, wenn er früh genug erkannt wird, heilbar", führt Michael Roider aus, "natürlich abhängig vom jeweiligen Gesundheitszustand und der familiären Vorgeschichte." Deshalb empfiehlt er Männern ab 45 Jahren zur ersten Vorsorgeuntersuchung zu kommen. "Angst ist eigentlich kein Thema bei den Männern, die zur Vorsorge kommen", ergänzt Roider, "es wird schon sehr gute Information an die Bevölkerung geleistet, die Patienten wissen gut Bescheid".
Informationsstelle
Kärntenweit können sich Frauen und Männer bei der Krebshilfe in Klagenfurt zum Thema Krebs informieren. Geschäftsführerin Theresa Neumann: „Unsere Beratung ist kostenlos, wenn gewünscht, kann sie auch anonym erfolgen.“ Neben Vorsorgetipps werden Krebspatienten und Angehörige begleitet, etwa durch Psychotherapeuten. „Ebenso unterstützen wir bei der sozialrechtlichen Beratung, bei Themen wie Pflege- oder Krankengeld“, erklärt Neumann. Im Falle einer Krebserkrankung kann es zu finanziellen Engpässen kommen. Hier unterstützt die Krebshilfe mit einem Betrag von bis zu 2.500 Euro.
„Oft ist es die Angst“
2021 haben 66.585 Frauen und 56.980 Männer Vorsorgeuntersuchungen in Kärnten wahrgenommen. Im Schnitt erkranken in Kärnten jährlich 454 Frauen an Brustkrebs und 597 Männer an Prostatakrebs. Neumann: „Je mehr Menschen wir erreichen, desto besser können wir vorsorgen und früherkennen.“ Die Gründe, warum die Vorsorgeuntersuchung nicht in Anspruch genommen wird? „Oft ist es die Angst vor einer tatsächlichen Krebsdiagnose. Weitere Gründe sind der Zeitfaktor, die Prostatauntersuchung wird von Männern zudem als unangenehm empfunden.“
Heilungschancen
Je früher Krebs erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Österreichweit sterben jährlich 1.500 Frauen an Brustkrebs, der häufigsten krebsbedingten Todesursache bei Frauen. Neumann: „500 von diesen 1.500 Frauen könnte man jährlich durch eine zeitgerechte Vorsorgeuntersuchung retten.“ Wichtig für Männer: Wenn es in der Familie einen nahen Angehörigen gibt, der vor dem 65. Lebensjahr an Prostatakrebs erkrankt ist, steigt das Risiko ebenfalls an Prostatakrebs zu erkranken für die betreffenden Famiienmitglieder um das Doppelte.
Dem schließt sich unser Experte, Michael Roider, Urologe in St. Veit, an. Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart, die Männer über 65 Jahre betrifft. Nahezu ein Drittel aller Krebsarten wird von Urologen diagnostiziert und behandelt. Dazu zählen auch Nierenkrebs und immer mehr Blasenkrebs. "Prinzipiell ist jeder Krebs, wenn er früh genug erkannt wird heilbar", führt Michael Roider aus, "natürlich abhängig vom jeweiligen Gesundheitszustand." Deshalb empfiehlt er Männern ab 45 Jahren zur ersten Vorsorgeuntersuchung zu kommen. "Angst ist eigentlich kein Thema bei den Männern, die zur Vorsorge kommen," ergänzt Roider, "es wird schon sehr gute Information an die Bevölkerung geleistet, die Patienten wissen eigentlich gut Bescheid".
Schüchterne Männer
Männer nehmen Vorsorgegespräche bei der Krebshilfe weniger in Anspruch. Für die „schüchternen Männer“ gibt es seitens der Krebshilfe ein eigenes Onlineangebot namens Männerzimmer. Hier können sich Männer mit oder ohne Kamera in eine Videokonferenz einloggen. Einmal im Monat spricht ein Experte zu einem Vorsorgethema.
Auf Spenden angewiesen
Die Krebshilfe Kärnten ist auf Spenden angewiesen. „Wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden. Wir gehen davon aus, dass die Spenden durch die Teuerung weniger werden“, so Neumann. Alle Informationen zur Krebshilfe Kärnten online.
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