Priestermangel im Görtschitztal
Pfarrgemeinderat St. Oswald äußert große Bedenken

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Der Pfarrgemeinderat von St. Oswald bei Eberstein äußert Bedenken über geplante Veränderungen in der Betreuung und Einteilung des Görtschitztals.
GÖRTSCHITZTAL. Im Zuge des zunehmenden Priestermangels im Görtschitztal war es notwendig geworden, Maßnahmen zur Neugestaltung der Betreuung zu ergreifen, insbesondere aufgrund des Rücktritts von zwei Pfarrern in Klein St. Paul und Hüttenberg: "Wir erkennen an, dass Handlungsbedarf besteht und diese Maßnahmen verständlich sind. Dennoch erachten wir die Vorgehensweise in einigen Punkten als unverständlich", betonen Helmut Brenner, Pfarrgemeinderatsobmann, sowie Ilmar Tessmann, Dekanatsrat und Pfarrgemeinderat von St. Oswald bei Eberstein. "Es verwundert uns, dass bei der Umsetzung solch einschneidender Maßnahmen weder eine Dekanatssitzung noch eine Sitzung des Ebersteiner Pfarrverbandes einberufen wurde. Unsere Informationen basieren größtenteils auf Hörensagen und können daher fehlerhaft sein. Dennoch besteht der Eindruck, dass der Ebersteiner Pfarrverband aufgelöst werden soll und dass St. Walburgen und Hochfeistritz möglicherweise von Brückl betreut werden sollen oder möglicherweise sogar zu Brückl gehören sollen", fahren Brenner und Tessmann fort. "Der Rücktritt des Ebersteiner Pfarrgemeinderates gestern verdeutlicht die Bedenken, die in Bezug auf die Aufspaltung innerhalb einer Gemeinde bestehen. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Rücktritt keineswegs gegen eine Unterstützung durch Brückl gerichtet ist, sondern vielmehr gegen die Zerstörung der Einheit innerhalb der Gemeinde. Auch wir von St. Oswald lehnen eine Aufteilung der Einheit von Eberstein entschieden ab. Der Pfarrgemeinderat St. Oswald bleibt selbstverständlich bestehen und wird sich aktiv einbringen." Brenner und Tessmann bitten die Verantwortlichen dringend darum, diese Bedenken ernst zu nehmen und den Dialog mit den betroffenen Gemeinden zu suchen. Es sei von großer Bedeutung, einen Raum für offene Gespräche und eine Zusammenarbeit zu schaffen, um eine Lösung zu finden, die den pastoralen Bedürfnissen der Region gerecht werde und gleichzeitig den Zusammenhalt der Gemeinden bewahre. Es wird appelliert an die Verantwortlichen, das Wohl der Gläubigen und die Gemeinschaft im Görtschitztal in den Mittelpunkt zu stellen. Entscheidungen sollten im Rahmen einer umfassenden Konsultation und unter Einbeziehung aller Betroffenen getroffen werden, um eine harmonische und tragfähige Lösung zu gewährleisten. "Provisor Ramesh Jyothi hat seine Aufgabe in Eberstein sehr gut gemacht und auch Dechant Lawrence Pinto wird in Althofen sehr gemocht. Veränderungen sind manchmal notwendig, aber nicht so ohne Einbindung der Pfarrgemeinderäte. Unter Bischof Alois Schwarz wurde den Priestern oftmals nichtmals zum Geburtstag gratuliert und sie wurden relativ leicht hin- und hergeschoben, wir hätten gehofft, dass sich das unter neuer Führung bessert, ja die Situation ist nicht leicht, aber das bischöfliche Ordinariat sollte die Pfarrgemeinderäte und deren Helfer mehr einbinden, denn ohne sie ist keine Kirche zu machen", sind sich die beiden einig. "Es bleibt unklar, wie Dechant Lawrence Pinto die Betreuung von Eberstein, Klein St. Paul und Hüttenberg bewerkstelligen soll. Daher bitten wir dringend um Gespräche, um eine klare und transparente Vorgehensweise zu erarbeiten. Es bleibt die Besorgnis, dass in den kleinen Pfarren weit aus weniger Messen gehalten werden und vor allem was passiert zu den großen Feiertagen, wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Fronleichnam etc. – kirchliches Brauchtum ist die Basis auch für ein wirtschaftliches und kulturelles Überleben dieser kleinen Orte, stirbt das, sterben auch die Orte. Daher können solche Maßnahmen nicht einfach so entschieden werden!"
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