Gurktalbahn
Präsentation einer Zeitreise mit Wehmut

Die Vortragenden Hubert Kraxner und Gerhard Luft sind ausgewiesene Kenner der Gurktalbahn-Geschichte | Foto: Peter Pugganig
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Das Museum St. Veit lud zu einem Vortrag zweier Experten über die Geschichte der Gurktalbahn.

ST. VEIT. Am 5. Juni 1883 setzte sich der Orient-Express in Paris erstmals in Bewegung. Etwas mehr als fünfzehn Jahre später, am 9. Oktober 1898, wurde die Gurktalbahn eingeweiht.

Wenn auch die Welt von der Eröffnung der Schmalspurbahn vergleichsweise weniger Notiz nahm, so war sie doch seinerzeit für die betroffene Region ein epochales Ereignis.

Umfangreiche Vorbereitung
Der bekannte St. Veiter Amateurfilmer Hubert Kraxner, der sein ganzes Berufsleben bei den ÖBB verbrachte, hat an einer aufwändigen Dokumentation über den glanzvollen Beginn bis zum eher unrühmlichen Ende der Gurktalbahn gearbeitet. Präsentiert wurde sie am vergangenen Freitag im, bis auf den letzten Platz gefüllten, neuen Begegnungsraum des Museums St. Veit. Gemeinsam mit einem außergewöhnlichen Diavortrag von Gerhard Luft, der, trotz seines fortgeschritten Alters, für die Gurktalbahn als Lokführer im Einsatz ist. 1974 wurde sie für touristische Zwecke für die kurze Fahrtstrecke von Pöckstein-Zwischenwässern nach Treibach-Althofen wiederbelebt und wird von engagierten Ehrenamtlichen, mit Gert Schneider an der Spitze, betrieben.

Herzensangelegenheit

"Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit für die ÖBB musste ich vor 51 Jahren beim Abbau der Bahn zusehen, die zuletzt nur mehr für Gütertransporte bis Straßburg genutzt wurde", erzählt Kraxner, dessen Mutter aus dem Gurktal stammt. "Der Schwerpunkt meiner Arbeit lag vor allem darin, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die noch konkrete Erinnerungen an die Gurktalbahn haben und ihre persönlichen Eindrücke wiedergeben", so der Sohn eines Eisenbahners, der als Zugsführer gearbeitet hat.

Die Interviewpartner sind vor allem Fahrgäste von früher, die aus unterschiedlichsten Motiven mit dem "Schnauferlan", wie der Zug von den Gurktalern liebevoll genannt wurde, unterwegs waren.

Was alle vereint, ist großes Bedauern über das Ende eines beliebten Fortbewegungsmittels, das die Menschen einst von Treibach-Althofen bis Kleinglödnitz brachte. Während in anderen Bundesländern viele Schmalspurbahnen in voller Länge erhalten blieben, sind jene von Kärnten Geschichte.

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