Schach macht in Hörzendorf Schule

Es gibt immer wieder Diskussionen ob Schach eine Sportart ist. Wie sehen Sie das?
ALFRED EICHHORN: Natürlich ist Schach ein Sport. Schon allein deswegen, weil zu jeder Sportart das Denken dazugehört. Aber Schach hat auch viel mit körperlicher Fitness zu tun. Es gibt Spieler, die bei wichtigen Partien mehrere Kilos verlieren.

Welchen Stellenwert hat Schach heute und wie hat sich dieser gewandelt?
Ursprünglich war Schach mit dem Kaffeehaus verbunden und hatte nichts mit Sport zu tun. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert: Die körperliche Fitness spielt schon im Training eine große Rolle.

Sie lehren in der VS Hörzendorf Schulschach. Warum ist das wichtig?
Normal müsste man damit schon im Kindergarten beginnen - je früher, desto besser. Beim Schulschach steckt immer ein bisschen ein Deal mit den Lehrern dahinter. Denn mit dem Schachsport verbessern sich bei den Kindern auch die Noten.

Welche Vorteile gibt es noch?
Ein gutes Leseverständnis und bessere Problemlösefähigkeit. Schach fördert aber auch das kritische, kreative und analytische Denken. Ebenfalls ein Vorteil ist, dass Schach ein billiger Sport ist - man braucht nur Schachbrett und -figuren.

Wie gestalten Sie den Unterricht?
Einmal wöchentlich unterrichte ich von 12.30 bis 14 Uhr. Die Kinder lernen zuerst nur durchs Spielen allein. Bis man ein System ins Spiel bringen kann, braucht es mehrere Wochen. Da auch bei uns die Fitness eine große Rolle spielt, verbringen wir einen Teil der Schachstunde auch oft mit Bewegung. Die Kinder nehmen den Unterricht gut an.

Worauf kommt es beim Unterrichten an?
Vor allem die ersten 3-4 Jahre sind die Lehrer gefordert. Wenn ein Jugendlicher erst einmal vom Schachsport fasziniert ist, wird er zum Autodidakten und lernt hauptsächlich mit dem Computer weiter.

Welches Standing hat St. Veit im Schach?
Der ASVÖ St. Veit zählt zu den besten Vereinen Österreichs und spielt seit Jahrzehnten in der Bundesliga um die Plätze 3 bis 5 mit. Ich würde sagen, dass St. Veit die Schach-Hauptstadt in Österreich ist. Mit dem Fuchspalast und der Blumenhalle haben wir optimale Bedingungen für große Turniere.

Wie sind Sie selbst zum Schach gekommen?
Als 15-jährige habe ich das erste Mal gespielt. Mein damaliger Hauptschullehrer brauchte einen Spielpartner, hat mir aber nur die halben Sachen gelernt. Daher habe ich schnell wieder aufgehört. Erst als Student mit 22 habe ich richtig mit dem Schachsport begonnen. Mein erster Schachverein war dann Wietersdorf. Aktuell spiele ich beim ASVÖ St. Veit Landesliga.

stp