30 Asylwerber kommen nach Pöckstein

- Neue Unterkunft: Die Wohnanlage in Pöckstein steht gegenüber dem Schloss Pöckstein
- hochgeladen von Bettina Knafl
Stadtgemeinde Straßburg nimmt 30 Asylwerber in Pöckstein auf. "Dann wird kein weiteres Bett mehr zur Verfügung gestellt", sagt Bürgermeister Pirolt.
STRASSBURG. Vor wenigen Tagen wurde Pirolt vom Flüchtlingsreferat des Landes Kärnten darüber informiert, das 30 Asylwerber in der ESG-Wohnanlage der Buwog in Pöckstein einquartiert werden. "Die 30 Flüchtlinge sind Selbstversorger. Pöckstein hat 46 Einwohner und keine Infrastruktur", gibt Pirolt zu bedenken. Außerdem würden zwei Mieter in der Anlage in Pöckstein wohnen. "Diese haben schon mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen. Sie denken über einen Auszug nach", so Pirolt. Landeshauptmann Peter Kaiser hat Pirolt übrigens in dieser Causa persönlich um Verständnis gebeten.
Flüchtlinge kommen am 20. Juli
Am 20. Juli sollen die Asylwerber, die im Zeltlager in Krumpendorf untergebracht sind, nach Pöckstein kommen. „In Pöckstein gibt es nichts außer der Tankstelle. Wie sollen wir die Menschen integrieren?“, fragt Pirolt. Da Althofen näher sei, würden sich diese wohl in der Kurstadt versorgen.
Nach Problemen mit den Asylwerbern in der Stadt Straßburg im letzen Jahr habe man nun ein gutes Einvernehmen. „Aber jetzt kippt die Stimmung in der Bevölkerung. Das Vertrauen, dass im Ort aufgebaut wurde, schwindet“, erzählt der Bürgermeister. Jetzt müsse man auch Stopp sagen dürfen.
„Es reicht!“
Amtsleiter Helmut Hoi ärgert sich, dass Versprechen nicht eingehalten wurden. „Flüchtlingsreferentin Barbara Payer hat uns zugesichert, dass die Stadtgemeinde keine Asylwerber mehr aufnehmen braucht. Jetzt kommen 30 Menschen“.
"Es reicht. Die Flüchtlinge in Pöckstein nehmen wir noch auf, dann sind wir an der Belastungsgrenze angelangt. Dann ist Schluss", macht Pirolt unmissverständlich klar. "Ich werde mich zu wehren zu wissen. Kein Bett wird mehr in einer Wohnhausanlage in Straßburg zur Verfügung gestellt".
Leere Wohnungen für Flüchtlinge
In Straßburg stehen noch mehr Wohnungen leer. Pirolt fordert daher, dass das Land Kärnten mit keinem Liegenschaftseigentümer in der Gemeinde Straßburg eine Vereinbarung eingeht. "Und dass der Status Quo abgegolten wird. Das Land muss Geld in die Hand nehmen für Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen". Schließlich würden über 80 Gemeinden des Landes keine Flüchtlinge beherbergen. Weiters habe er im Landtag einen Antrag eingebracht, dass die Mindestsicherung erst ab dem 12. Monat (derzeit ab dem 4. Monat) ausbezahlt wird.
Zur Info
Seit 1991 leben in Straßburg Flüchtlinge: Mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien kamen 45 Flüchtlinge in die Stadtgemeinde. Derzeit leben in Straßburg 53 Asylwerber, maximal 60 Plätze stehen zur Verfügung. In Pöckstein werden ab 20. Juli 30 Flüchtlinge untergebracht.






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