Der Professor lehrt nun in der Amtsstube

- <b>Web-Programmierungen und Datenbanken:</b> Der wissenschaftliche Mitarbeiter Michael Reiner lehrt an der FH Klagenfurt
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Michael Reiner ist Kärntens jüngster Bürgermeister. Der Deutsch-Griffener lehrt an der FH.
DEUTSCH-GRIFFEN. Mit über 60 Prozent krönte sich Michael Reiner zum neuen Bürgermeister von Deutsch-Griffen. Sehr zur Freude des "Alt-Bürgermeisters" Johann Prodinger, der Reiner vor sechs Jahren beim Hausbesuch für die damalige Gemeinderatswahl angesprochen hat.
"Zuagraster" aus Weitensfeld
Und das, obwohl Reiner ein "Zuagraster" ist: 2002 zog die Familie von Altenmarkt, Weitensfeld, nach Deutsch-Griffen. "Die Chemie muss passen, der Charakter und die Fähigkeiten zählen", erklärt Prodinger die Gründe, warum er Reiner in seinem Team haben wollte. "Ich habe mich in den Vereinen engagiert, da habe ich mir gedacht, ich könnte mich nun im Gemeinderat einbringen", erzählt Reiner. 2012 wurde er Prodingers Vize und Gemeindevorstand.
"Ich konnte drei Jahre in die Arbeit des Bürgermeistes hineinwachsen", fügt Reiner schmunzelnd an, dass die "Hofübergabe" schon vollzogen sei.
Leben für die Wissenschaft
Im Brotberuf hat Reiner mit Datenbanken, Web-Programmierungen und Studenten zu tun: 2011 hat der Deutsch-Griffener die FH Medizintechnik in Klagenfurt abgeschlossen, seitdem verstärkt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Lehr- und Forschungsteam. Um für die Bürger da zu sein, schraubt der Professor seine Lehrtätigkeit zurück.
Täglich ist Reiner zwei Stunden mit dem Auto unterwegs, "nach Klagenfurt zu ziehen war nie ein Thema". "Ich war während meines Studiums drei Monate in London und fünf Monate in Paris, aber daheim ist es am schönsten", versichert Reiner, der am 10. Mai seinen 30. Geburtstag feiert. Feuerwehr, Sportgemeinschaft – Reiner ist ein Vereinsmensch. "Den Obmann der Landjugend lege ich in der nächsten Jahreshauptversammlung zurück".
Hochzeit im Juli
Am 11. Juli steht ein weiteres Großereignis an: Reiner segelt mit Freudin Sarah in den Hafen der Ehe, gefeiert wird mit "großer Verwandschaft". "Im Moment bin ich sehr zufrieden, der Rest wird die Zukunft weisen", hat Reiner eine "Familiengründung im Kopf".
"Jeder Bürger wird gleich behandelt. Für Anregungen bin ich offen, auch konstruktive Kritik ist erwünscht, da wichtig", gibt Reiner seine Linie vor. Er will den Slogan im Wahlkampf "Mit frischer Kraft den gleichen Weg" umsetzen.
Am 7. April ist die Angelobung des neuen Bürgermeisters. Prodinger wird sich dann am Hof seines Sohnes vermehrt einbringen, mit seinen Enkerln Zeit verbringen und mit Frau Christine Reisen unternehmen. "Die erste führt nach Australien", glaubt Prodinger, dass ihm in der Polit-Pension "nicht langweilig wird".


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