Politikerinnen im Interview
Muttertag im 21. Jahrhundert - haben sich Rollenbilder verändert?

Nina Feichter von den Grünen St. Veit. | Foto: Foto: Pugganig
2Bilder
  • Nina Feichter von den Grünen St. Veit.
  • Foto: Foto: Pugganig
  • hochgeladen von Katja Pagitz

Muttertag steht vor der Tür: Wie zwei Politikerinnen und zugleich Mamas im Bezirk St. Veit die heutige Rolle der Mütter sehen - Nina Feichter und Emilis Selinger im Interview.

BEZIRK ST. VEIT. In Österreich erfreut sich der Muttertag immer noch ungebrochener Beliebtheit. In über 70 Prozent der heimischen Haushalte wird dieser Tag gefeiert, in Haushalten mit jüngeren Kindern sind es sogar über 90 Prozent. Jedes Jahr flammt die Diskussion darüber, ob der Muttertag heute noch zeitgemäß ist, neu auf. Das Bild der sich aufopfernden Mutter, ohne die Familie und Haushalt zusammenbrechen würde, stimmt so nicht mehr. Die große Frage ist, ob dieses Rollenverständnis noch unserer heutigen Gesellschaft entspricht. Nina Feichter von den Grünen St. Veit und Emilis Selinger von der ÖVP Strassburg antworten auf unsere Fragen zum Muttertag im Jahr 2022.

Wie sehen Sie die Rolle der Mütter in der Gesellschaft?

N. Feichter: Ganz pragmatisch? Ohne Mütter, keine Kinder. Ohne Kinder, keine Gesellschaft. Eine, wenn nicht sogar DIE tragendste Rolle in unserer Gesellschaft.

E. Selinger: Im Gegensatz zu „damals“, der Mutter als Herzstück der Familie mit den Aufgaben von Mann, Kind, Haushalt und Erziehung, hat sich das Muttersein im 21. Jahrhundert total gewandelt - Gleichberechtigung heißt das Stichwort. Mamas von heute (wenn nicht alleinerziehend) teilen sich zwar die Verantwortung der Erziehung mit dem Partner, doch die moderne Mama steht zu aller Verantwortung noch zusätzlich im Berufsleben und möchte allem gerecht werden.

Karriere vs. Mutterschaft - Wie sehen Sie diesen Spagat?

N. Feichter: Es muss und sollte kein "versus" beziehungsweise Gegensatz sein. Natürlich ist es möglich, beides zu haben. Allerdings ist es dabei unabdinglich, Verantwortung zu teilen beziehungsweise überhaupt die Möglichkeit dafür zu bekommen. Es braucht bezahlbare Kinderbetreuung und ein starkes soziales Netz.

E. Selinger: Jedem steht eine Karriere zu – auch einer Mutter. Eine Mama schafft es mit guter, gemeinsamer Organisation und Unterstützung wie beispielsweise mit Papa-Großeltern-Kinderbetreuung.

Wie sehen Sie den Muttertag: läuft man hier eventuell Gefahr, tradierte Mann/Frau-Rollenbilder einzuzementieren?

N. Feichter: Der Muttertag in der heutigen Form wurde ja ursprünglich von der englischen und amerikanischen Frauenbewegung geprägt, später dann von den Nazis und den Blumenhändlern okkupiert. Ich mag den Muttertag - vor allem weil ich es sehr schön finde, wie jede Familie diesen Tag individuell für sich gestaltet. Bei uns zuhause gibt es jedes Jahr einen 4-Generationen-Brunch. Meine Geschwister kommen aus den Bundesländern nach Hause, wir sitzen im Garten und genießen den Sonntag gemeinsam - dieser Tag wird als Anlass genommen, sich zu treffen. Ich sehe den Muttertag somit eher als Möglichkeit für ein Familientreffen, denn als Einzementierung der konservativen Mutterrolle in der Gesellschaft.

E. Selinger: Dazu habe ich jeweils ein Gespräch mit einer jungen Mutter und einer jungen Frau geführt und beide haben meine Meinung bestätigt: Jede Mutter verdient diese kleine Wertschätzung und es ist auch für die Nachhaltigkeit ein ganz besonderer Tag. Kinder, Familien sowie Großfamilien nehmen sich Zeit füreinander – sehr wichtig in der heutigen hektischen Zeit.

Finden Sie, es wäre an der Zeit für einen gemeinsamen Elterntag?

N. Feichter:  Absolut. Einen zusätzlichen Eltern-Familientag fände ich gut. Die klassische Mutter-, Vater-, Kind-Konstellation ist ja nur eine Variante von Familie. Deshalb sollte aber nicht gleich der Mutter- oder Vatertag gestrichen werden. Die bunte Vielfalt macht das schöne Leben aus.

E. Selinger: Gemeinsamer Ehrentag der Mamas und Papas? Nein. Es soll für jeden  s e i n  Tag der Wertschätzung bleiben.

Nina Feichter von den Grünen St. Veit. | Foto: Foto: Pugganig
Vizebürgermeisterin Emilis Selinger, ÖVP Strassburg. | Foto: Foto: Privat
Anzeige
Die LAGANA-Küche lädt zum Brunch auf Kärntens schönster Flussterrasse. | Foto: Simone Attisani
3

voco Villach und LAGANA
Lässig ins Wochenende starten

In „Kärntens schönstem Wohnzimmer“ verwöhnt das LAGANA ab 4. Mai jeden Samstag mit einem exklusiven Lifestyle-Brunch. KÄRNTEN. Den Beats von DJ David Lima auf der Flussterrasse lauschen und sich dabei einen Brunchdrink gönnen: Der Samstags-Brunch „Trés Chic“ verwöhnt während der warmen Monate. „Très chic“ Aus der „Très-chic-Karte“ wählen die Gäste aus verschiedenen Á-la-carte-Gerichten mit französischem Charme. Das LAGANA-Küchenteam ließ der Kreativität freien Lauf, es warten raffinierte...

Anzeige
Mitspielen und "Fleurie Lounge Set 4-teilig" gewinnen! | Foto: Hagebau Mössler
1

Woche Quiz
Hagebau Mössler Wertgutscheine gewinnen. Jetzt mitspielen!

Jetzt mitmachen und gewinnen: Wir verlosen im Mai wöchentlich € 50,00 Wertgutscheine von Hagebau Mössler in Villach Landskron und am Monatsende unter allen Teilnehmern als Hauptpreis ein „Garden Impressions Outdoor“ Gartenmöbel-Set. "Hier hilft man sich", so das Motto des Unternehmens. Hagebau Mössler in Villach Landskron ist DER serviceorientierte Baumarkt für die Bereiche Heimwerken und Wohnen. Hier finden Heimwerker und Profis Top-Angebote von Bodenbelägen und Türen sowie Werkzeuge,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.