Raupen
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- hochgeladen von Kurt Nöhmer
Die Raupen der Schmetterlinge bestehen, ähnlich wie bei anderen Insekten mit vollständiger Metamorphose, aus gleichmäßig aneinandergereihten Segmenten, die den Körper bilden. Schmetterlingsraupen haben (hinter dem Kopf) 14 Segmente, von denen meistens die letzten drei zu einem Analsegment verwachsen sind. Wie die Falter lassen sich auch die Raupen in die drei Bereiche Kopf, Brust und Hinterleib unterteilen. Der Kopf ist gewöhnlich durch Sklerotisierung verhärtet. Auf der Unterseite außen trägt er meist je sechs Punktaugen (Stemmata). Das wichtigste Merkmal sind die Mundwerkzeuge. Sie sind im Gegensatz zu den stummelförmig angelegten Fühlern stark ausgeprägt.
Die Raupen führen meist ein verstecktes Leben und sind oft optisch gut an ihre Umgebung angepasst. Sie haben meist eine grüne oder braune Tarnfärbung. Raupen, die auf Nadelbäumen leben, haben oft eine Längszeichnung, die sie zwischen den Nadeln scheinbar verschwinden lässt (Somatolyse). Andere Raupen sind giftig, wie z. B. viele Arten der Bärenspinner (Arctiidae), diese warnen Fressfeinde durch auffällige Färbung. Diese Raupen verstecken sich nicht und zeigen sich ungestört auf ihren Fraßpflanzen. Andere ungiftige Raupen profitieren von ihnen, indem sie ihre Färbung imitieren (Mimikry). Es gibt aber Familien wie z. B. die Trägspinner (Lymantriidae), bei denen die Raupen sehr ungewöhnlich aussehen. Die Raupen der Schwärmer gehören zu den größten in Europa. Sie können eine Länge von 15 Zentimetern erreichen. Sie tragen meistens zwei Augenflecken und können so auch durch die Körperhaltung kleine Schlangen imitieren. Außerdem haben sie eine Färbung, die ihre Konturen, wenn sie verkehrt herum auf einem Ast sitzen, durch Gegenschattierung verschwimmen lässt. Andere Raupen z. B. bei den Spannern (Geometridae), tarnen sich durch Mimese; sie verharren regungslos ausgestreckt mit den Nachschiebern an einem Ast festgeklammert und sehen so mit ihrer perfekt angepassten Farbe einem Ästchen ähnlich. Sie bilden sogar knospenartige Verdickungen aus.
Bei manchen Arten kann man ein Sozialverhalten beobachten. Die Raupen der Prozessionsspinner (Thaumetopoeidae) z. B. leben in großen Gespinsten miteinander und bewegen sich von dort aus gemeinsam in langen „Prozessionen“ zu ihren Nahrungsquellen. Fressfeinde sind durch diese Form der Tarnung nicht in der Lage, eine einzelne Raupe zu erkennen.
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