Haller brennt auf seine Tour-Premiere

ST. VEIT (stp). Der St. Veiter Profi-Radsportler Marco Haller ist ab Samstag erstmalig bei der Tour de France dabei. Vor der dreiwöchigen Rundfahrt spricht Haller mit der WOCHE über seine bisherige Saison sowie seine Ambitionen beim größten Radrennen der Welt.

WOCHE: Marco, wann und wie hast du erfahren, dass du im Aufgebot deines Teams für die Tour de France bist?
Marco Haller: Es ist mir schon nach der Tour de Swiss gesagt worden. Aufgrund meiner bisherigen Saisonleistungen bin ich dabei – es war eine Riesenfreude, als ich das gehört habe. Bis zur endgültigen Veröffentlichung hatte ich noch ein kribbeliges Gefühl im Bauch. Jetzt ist es aber fix.

Welche Rolle nimmst du im Team Katusha ein?
In erster Linie bin ich als Helfer für den Norweger Alexander Kristoff am Start. Er ist der Fahrer mit den meisten Tagessiegen in diesem Jahr.

Mit welchen Erwartungen gehst du in die Rundfahrt? Was erwartet sich das Team?
Ich muss einfach meinen Job gut machen – das erwartet sich das Team von mir. Ich selbst möchte an die Sache so nüchtern wie möglich herangehen und die Tour als normales Radrennen sehen. Aber ich denke, sobald ich in Holland bin und die Zuschauermassen sehe, wird das schwer. Es ist definitiv was Besonderes.

Die sportlichen Ziele?
Wir gehen als Weltranglisten-Erster in die Tour. Unsere Ambitionen sind dementsprechend hoch. Mein Hauptziel ist es, mit Alexander Kristoff 1-2 Etappensiege zu holen. Mit Joaquim Rodriguez (SPA) haben wir auch einen Kandidaten auf den Gesamtsieg im Team.

Wann geht die Reise los?
Am Mittwochnachmittag geht es schon nach Holland – die erste Etappe beginnt ja in Utrecht. Am Donnerstag folgen die medizinischen Checks, Freitag dann die Teampräsentation. Richtig los geht es dann mit der ersten Etappe am Samstag in der Früh.

Wie gut kennst du die Etappen bei der Tour? Wie sehr liegt dir das Gelände?
Die ersten zehn Tage wird es sicher stressig. Da geht es von Holland über Belgien bis in den Norden Frankreichs. Auf diesen Etappen gibt es keine hohen Berge – da fühle ich mich besonders wohl. Die klassischen Bergetappen in den Pyrenäen und Alpen liegen mir dann eher weniger.

Es ist deine erste dreiwöchige Rundfahrt. Wie informiert bist du über den Ablauf bei einem solchen Event?
Es ist kein großer Unterschied zu den Tagesklassikern, die ich sonst meistens fahre. Man muss jeden Tag zu 100 Prozent fokussiert sein. Auch an den Ruhetagen wird bis zu zwei Stunden trainiert, um in Form zu bleiben.