Donau Chemie räumt nun die Deponie
30 Jahre alte Schadstoff-Deponie in Brückl soll nun endlich geräumt werden. Kosten: 45 Millionen Euro.
Die ,Kalkdeponie Brückl I/II‘ stellt eine erhebliche Bedrohung für die Umwelt dar“, so steht es in einem Papier des Umweltbundesamtes von 2003. Sogar im Grundwasser sind „sehr hohe“ Schadstoffgehalte gemessen worden, die man auf die Deponie zurückgeführt hat. Als Folge wurde diese „Altlast“ im Bezirk St. Veit mit der Prioritätenklasse 1 versehen.
Nun – rund acht Jahre später – ist es endlich soweit: Die „Donau Chemie“ will die Schadstoff-Ablagerungen – sie ist die ehemalige Betriebsdeponie des des Brückler Standortes – beseitigen. Dafür investiert das österreichische Unternehmen mit Hauptsitz in Wien 15 Millionen Euro, weitere 30 Millionen kommen aus dem Altlastensanierungsfonds. Gesamtkosten: 45 Millionen Euro.
Zehn Jahre Räumungsarbeiten
Vorbeiten zur Räumung sollen geleistet sein. Nun folgt die Ausschreibung – sie muss europaweit verfolgen. Bereits im Herbst – so vernimmt man von Insidern – soll mit den Arbeiten in der Deponie begonnen werden. Experten der „Donau Chemie“ – das Unternehmen wurde mehrmals mit Umweltpreisen von Land und Wirtschaftskammer ausgezeichnet – werden Abbau, Räumung und Trennung der Materialien selbst überwachen.
Zirka zehn Jahre wird es laut Insidern aber dauern, bis das Gebiet südlich von Brückl von den Schadstoffen – laut Bundesumweltamt: Kalziumkarbid und chlorierte Kohlenwasserstoffe – befreit ist.
Kalk wiederverwertbar
Eine gute Nachricht: Ein großer Teil der Ablagerungen sollen nach Trennung verwertbar sein – sie bestehen zu über einem Drittel aus Kalk.
Die Deponie:
• Die Altlasten-Deponie südlich von Brückl ist die ehemalige Betriebdeponie der Donau-Chemie. Sie hat eine Fläche von zirka 20.000 Quadratmetern.
• Bis 1981 sammelte sich rund 400.000 Tonnen Kalkschlamm an. Dieser ist hauptsächlich mit Lösungsmitteln verunreinigt.
• Das Umweltbundesamt hat die Verunreinigungen gemessen. Sogar im Grundwasser (die Deponie liegt auf durchlässigem Kies) wurden hohe Werte gemessen.
• Stoffe: Kalziumkarbid wird zur Entschwefelung von Roheisen verwendet. Chlorierte Kohlenwasserstoffe sind Lösungsmittel.
Autor: Gerd Leitner
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