Chardonnay und Co. aus dem Glantal
Vom Kindheitstraum zum Vollerwerb
Aus dem Traum, einmal die Landwirtschaft des Großvaters übernehmen zu können, ist für Christoph Maltschnig in Lebmach Wirklichkeit geworden.
LIEBENFELS. Die Landwirtschaft in Lebmach liegt oberhalb von Liebenfels mit wunderbarem Blick auf das Glantal. Aufgewachsen ist Christoph Maltschnig zwar nicht hier, aber an die Sommer am Bauernhof des Großvaters kann er sich sehr gut erinnern. Viehwirtschaft und Ackerbau wurden hier betrieben.
Betriebskonzept
Nachdem der Großvater den Hof nicht mehr bewirtschaften konnte, wurde schnell klar, dass sich der Enkel darum kümmern wird. Und da Christoph ohnehin schon als Kind den Wunsch hatte, die Landwirtschaft zu übernehmen, machte er das 2014. Er schloss die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Meister ab und erstellte ein Betriebskonzept. Seine Gattin Christina war da schon mit dabei und unterstützte den angehenden Landwirt, der das Weinbaukolleg in Silberberg besucht hat.
Bier oder Wein
„Wir wollten keine Viehwirtschaft oder herkömmlichen Ackerbau betreiben,“ erklären beide unisono,
„Bier oder Wein hat uns beiden gefallen und am Ende ist die Entscheidung für den Weinbau gefallen.“
Im Jahr 2015 wurde der erste Hektar gepflanzt und seit 2017 sind es zweieinhalb Hektar, wovon rund 13.000 Flaschen Wein bei Vollertrag abgefüllt werden. Chardonnay, Weißburgunder und Co. werden angebaut.
Schwierigkeiten meistern
Einfach ist das Leben als Landwirt nicht, vor allem vom Wetter ist man als Weinbauer abhängig. Frost und Hagel können enorme Schäden verursachen, aber auch vor Wildschäden sind die Pflanzen nicht verschont. „Die Rehe sind enorm stark, sie kommen sogar durch die Zäune durch,“ erzählt Christina Maltschnig. Im zweiten Erntejahr hatte zum Beispiel ein Hagel fast 80 Prozent der Ernte vernichtet. Für das Winzerpaar hat sich das Leben in den letzten Jahren sehr stark verändert. Christoph war früher als Snowboarder im Weltcupzirkus unterwegs, auch einige Jahre als Trainer noch im Winter mit dabei. Christina war nach ihrem Studium im technischen Bereich tätig. Mittlerweile ergänzen die beiden Kinder Mia und Matthias die Familie und das Ehepaar ist stolz darauf, den Betrieb im Vollerwerb betreiben zu können.
Vertrieb ab Hof
Das hat sich auch daraus ergeben, dass die Idee und Umsetzung der Weinbuschenschank geklappt hat. Ab heuer verstärkt Christophs Bruder Phillip das Team am Hof. Der Weltenbummler kehrt von der Saison zurück und wird sich um die Buschenschank kümmern. Christoph steht in der Küche und Christina ist für Marketing und Buchhaltung zuständig. In den letzten Jahren wurde sehr viel investiert, Betriebs- und Wohngebäude mussten nach und nach saniert und ausgebaut werden.
Regionale Zusammenarbeit
Für beide ist die Zusammenarbeit mit anderen regionalen Produzenten wichtig.
„Jeder kann das, was er kann, am Besten“, ist Christina überzeugt
und verweist auf Kooperationen mit vielen Landwirten aus der Umgebung. So kommen Speck, Topfen, Käse, Rindfleisch und auch Eis ins Sortiment, neben dem Wein, der das Hauptprodukt ist. Die Buschenschank ist ab 8. Juni immer donnerstags bis samstags ab 16 Uhr geöffnet.
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