Wolschart: Schottergruben im Ausmaß von 200.000 m²?
1748 entstand im Wolschart nach einer wundersamen Heilung ein Marienkult, der Massen von Pilgern anlockte. Ein Jahr später wurde im Wolschart auf Befehl des Salzburger Erzbischofs die inzwischen erbaute hölzerne Kapelle niedergerissen. Die lokale Geistlichkeit war deshalb wüsten Schmähungen und Drohungen ausgesetzt. Zwei Jahrzehnte später errichteten Hirten neuerlich eine einfache Kapelle aus Moos und Steinen. Um nicht neuerlich Anlass zu Tobsucht wider die Geistlichkeit zu liefern, schreckte die Amtskirche vor Sofortmaßnahmen zurück.
In den letzten zehn Jahren sahen und sehen sich die Wolscharter wieder bedroht: Eine Motocrossrennbahn musste 2001 nach Protesten der Bevölkerung renaturiert werden.
Auf Antrag der Alpine Bau GesmbH wurde der Betrieb einer Schottergrube im Ausmaß von 200.000 Quadratmeter im nördlichen Wolschart von der BH St. Veit im Oktober 2009 genehmigt. Die Gemeinde St. Georgen am Längsee unter Bürgermeister Konrad Seunig hat im August 2009 bei der Behördenverhandlung eine positive Stellungnahme zu dem Projekt abgegeben. Seunig meinte später, als die Proteste medial ausuferten, dass es seitens der Bevölkerung keine Einwände gegeben habe. Parteienstellung bei der mündlichen Verhandlung im August hatten aber nur verschwindend wenige Wolscharter.
Dieses Projekt gefährdet die steten Bemühungen um einen nachhaltigen, sanften Tourismus in der Tourismusregion Längsee-Hochosterwitz und damit Arbeitsplätze und zerstört zudem die Landschaftsqualität um den mittelalterlichen Wallfahrtsort Maria Wolschart radikalst.
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