Die einzige Mühle in Ingolsthal soll erhalten bleiben
Friedrich Wenzel pflegt seit Jahrzehnten seine Mühle. Nun hat er um die neue "Marterlförderung“ angesucht.
INGOLSTHAL. Erst vor Kurzem wurde die sogenannte "Marterlförderung“ ins Leben gerufen. Wegkreuze, Marterln und Mühlen werden gefördert. Die Förderung für eine Sanierung beträgt 25 Prozent (mehr Infos siehe unten).
Einzige Mühle im Tal
In Ingolsthal liegt der Hof von Familie Wenzel vlg. Gurnig. Schmuckstück neben dem gepflegten Garten ist die über 200 Jahre alte Mühle. Friedrich Wenzel hat um eine Förderung für die Sanierung der Gurnig Mühle angesucht.
"Entlang dem Roßbach gab es sieben Mühlen. Unsere ist als einzige übriggeblieben", sagt Wenzel. Früher hat man mit der Mühle Korn gemahlen. Davon zeugt der sogenannte "Mühlsteig", der vom Hof der Wenzels weggeht. "Die Bauern haben das Korn zu uns gebracht und dann das Mehl den Berg wieder hinauf getragen", weiß er von der damals schweren Arbeit.
Hochwasser beschädigte die Mühle
1944 bis 1966 wurde Strom für den Betrieb erzeugt, mit der Kreissäge Holz geschnitten. 1980 wurde die Mühle einer großen Sanierung unterzogen. Als im Jahr 2000 der Roßbach über das Ufer trat, wurde die Mühle stark in Mitleidenschaft gezogen. "Das Hochwasser hat viel zerstört", hat Familie Wenzel im Familienverband die Mühle saniert.
Nach 17 Jahren steht nun wieder eine Renovierung an: Das Dach ist neu einzudecken, der Boden zu machen, das Wasserrad soll sich wieder drehen. "Das Wasserrad hat mein Vater Naz selbst gemacht", erzählt Wenzel stolz.
Hobby: Der Erhalt der Mühle
Sein ganzes Leben hat Friedrich Wenzel für den Erhalt der Gurnig Mühle gesorgt. Tausende von Euro und unzählige Arbeitsstunden stecken in der Mühle, die gern als Fotomotiv für Hochzeiten oder Jahreskalender verwendet wird. Die einzige Mühle im Tal soll unbedingt bestehen bleiben. "Es ist schön, dass auch die Nachkommen sich um die Mühle kümmern", freut sich Wenzel.
Neue Förderung für Mühlen und Co.
Im Jahr der Volkskultur geht es um die konzentrierte Förderung, die Brauchtum, Traditionen und kulturelles Erbe in allen Facetten erhält. „Die Weitergabe und die Vielfalt von Brauchtum und Traditionen soll damit gesichert sein, Brauchtum muss erlebbar sein“, sagt Brauchtumslandesrat Christian Benger. Deshalb wurde auf seine Initiative hin erstmals die sogenannte „Marterlförderung“ ins Leben gerufen. 50.000 Euro liegen vorerst im Topf parat.
Die Förderhöhe
„Mit dieser Förderung wollen wir volkskulturelles Gut im öffentlichen Raum erhalten. Gemeint sind Wegkreuze, Marterln aber auch Mühlen“, so Benger. Diese dürfen aber nicht unter Denkmalschutz stehen.
Die Förderung für eine Sanierung beträgt 25 Prozent, maximal jedoch 3.500 Euro. „Marterln sind ein sichtbares Zeichen unserer regionalen Identität und gehören zur unverwechselbaren Kultur Kärntens. Ich sehe diese Förderung als Heimatpflege“, erklärte Benger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.