Schuhhaus Griesser in Weitensfeld sperrt zu

WEITENSFELD. "Wir haben uns vor rund einem Jahr entschieden, unser Stammhaus in Weitensfeld zu schließen", erklären Werner und Gerhard Griesser. Derzeit findet ein großer Abverkauf statt, Ende April schließt das traditionelle Schuhhaus in Weitensfeld für immer seine Pforten. Ab dem 2. Mai kann jeder Interessierte die Geschäftseinrichtung in den Verkaufsräumen abbauen und gratis mitnehmen.

Keine leichte Entscheidung

"Leicht ist uns dieser Schritt nicht gefallen", sagt Gerhard Griesser. Aber es sei in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, im Gurktal ein Schuhgeschäft zu führen. "Man möchte nicht glauben, wie viele Leute ihre Schuhe im Internet bestellen. Außerdem hat das Tal mit Abwanderung zu kämpfen und daher gibt es ohnehin immer weniger Kunden", erklärt er die Gründe.

Die Bedürfnisse der Kunden

Im Laufe der Zeit hat sich viel getan. Die Anzahl der Schuhfachgeschäfte hat sich in den letzten 25 Jahren mehr als halbiert. Nicht nur die Trends der Schuhe haben sich geändert, auch die Bedürfnisse der Kunden. Über mehrere Jahrzehnte war Schuhmoden Griesser in Weitensfeld „Nahversorger“ für qualitätsvolles Schuhwerk. „Wir haben auch über 30 Jahre Sportartikel, wie Skier verkauft", erinnert sich Senior-Chef Werner Griesser, dass die stärksten Umsätze immer am Samstag waren, da die Eltern ihre Kinder von der Schule abholten und dies mit den Einkäufen im Ort verbunden haben.
"Aber seit die Schulen Samstags zu haben, war der Trend in die Städte Einkaufen zu fahren nicht mehr aufzuhalten. Stolz ist der ehemalige Unternehmer darauf, etliche Lehrlinge ausgebildet zu haben. "Wir möchten unseren Kunden danken, die uns 84 Jahre in Weitenfeld die Treue gehalten haben".

Weitensfeld erhält eine Apotheke

Familie Griesser ist um Nachhaltigkeit bemüht und hat sich frühzeitig um eine andere Nutzung des Gebäudes direkt an der Hauptstraße gekümmert: So zieht ins Geschäftslokal des Tradtionsunternehmens, das 1933 in Weitensfeld gegründet wurde, die erste Apotheke im Ort ein.
"Das ist auch terminlich der Grund, das Schuhhaus mit Ende April zu schließen", erklärt Gerhard Griesser. "Wir müssen nicht, wir können zusperren. Wir hoffen, dass uns die Stammkunden aus dem Gurktal auch in Zukunft die Treue halten."