"Das wirkt sich auf die Psyche aus"

Körpernahe Dienstleister kämpfen ums Überleben. | Foto: T. Di Nuad

Körpernahe Dienstleister kämpfen mit starken Einbußen, weil Kunden behördliche Tests ablehnen.

STEINFELD. "Ich habe meine Arbeit immer mit Begeisterung gemacht, aber momentan macht es mir keinen Spaß mehr", erzählt Liliane Merk. Seit 18 Jahren führt Liliane Merk ihr Kosmetikstudio in Pottendorf. Dort bietet sie verschiedene körpernahe Dienstleistungen an: Massagen, Kosmetik, Mani- und Pediküren. Damit ist sie auch von den aktuellen Corona-Maßnahmen betroffen: das verpflichtende Tragen von FFP2-Masken und vor allem der Nachweis der Kunden eines behördlichen Corona-Tests. Letzterer sei eine große Hürde für ihre Kunden, so Merk. "Den Kunden ist das zu umständlich", sagt sie. "Mindestens 30 Prozent warten lieber bis die Regelungen gelockert werden."

Nachfrage nach Hausbesuchen

Zudem steige die Nachfrage nach Hausbesuchen. Das habe aber auch zur Folge, dass sich Merk ständig testen lassen muss. "Unsere Tests dürfen nicht älter als 48 Stunden sein, ich muss also mindestens dreimal die Woche testen gehen, das geht langsam an die Substanz", sagt sie. Auch wenn sie die Maßnahmen nicht grundsätzlich in Frage stellen möchte - Sicherheit gehe natürlich vor. Aber: "Warum die behördlichen Tests für Hausbesuche wegfallen, verstehe ich überhaupt nicht." Sie sei froh, dass sie überhaupt arbeiten könne, aber mittlerweile wirke sich die Situation auch auf ihre Psyche aus und durch das ständige Maskentragen hätte sie Asthma entwickelt. Was zudem an den Nerven zerre, sei das Warten auf staatliche Unterstützungsgelder: "Seit November wurde mir kein Geld überwiesen - auf Nachfrage heißt es immer, dass das Geld unterwegs ist, aber ich hab immer noch nichts bekommen." Die Zukunft ihres Kosmetikstudios ist derzeit ungewiss. "Bislang konnten wir uns mit Urlauben retten, aber ich weiß nicht wie lange ich meine Mitarbeiter noch halten kann", so Merk.

"Macht das Kraut nicht fett"

Auch für Manfred Pillitsch ist es eine schwierige Zeit. Pillitsch arbeitet als Masseur in Weigelsdorf, als Ein-Mann-Unternehmen schaffe er es aber zu überleben, sagt er. "Wobei auch mir 50 bis 60 Prozent der Kundschaft durch den behördlichen Test weggefallen sind", so Pillitsch. Hausbesuche übernähme er nicht, da diese unterm Strich zu aufwendig und zu teuer seien. "Ich bekomme zwar hin und wieder Unterstützungsgeld, aber das macht das Kraut nicht fett", so der Masseur. Er würde sich strengere und häufigere Kontrollen und zwar branchenunabhängig wünschen: "Das würde viel mehr Sinn machen."

Einbrüche in gesamter Branche

Christine Schreiner von der WKNÖ kennt diese Sorgen aus erster Hand. Als Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure steht sie in engem Kontakt mit den betroffenen Unternehmen. "Es ist tatsächlich so, dass viele Kunden ihre Termine verschieben oder absagen, weil sie lieber mal abwarten - der Grund ist vor allem der behördliche Test", erzählt sie. Sie selbst plädiert für mehr Eigenverantwortung und mehr Tests durch alle Bevölkerungsschichten, denn: "Warum benötige ich in der Schule oder für den Arztbesuch keinen behördlichen Corona-Test, aber in unserer Branche schon? Das macht keinen Sinn!" Auch das Warten auf finanzielle Zuschüsse sei ihr nicht neu. "Es geht leider vielen so", sagt die Innungsleiterin. "Warum, kann ich selbst nicht beantworten." Denn es sei ein Dschungel an verschiedenen Förderungen, die unterschiedlich zu beantragen seien. Trotzdem möchte Christine Schreiner auch positive Stimmung mitgeben: "Wir sind froh, dass wir arbeiten dürfen und wir hoffen sehr, dass es in absehbarer Zukunft besser wird. Bis dahin folgt die Energie dem Gedanken!"

Hier geht's zur Umfrage der Woche: Ist Ihnen ein behördlicher Corona-Test zu umständlich?

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