Gerti Kornberger

Beiträge zum Thema Gerti Kornberger

Foto: Mein Traumgarten

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"Forsythie im Schnee"

Schon hat sie dem Frühling Gold hingebreitet, noch eh ihre Blätter den Garten begrünen. Da springt sie der Märzwind an: Flockengewirbel! Mit Schnee bedeckt ist das Sonnengezweig. Mitten im Blütenstrauch wartet ein Falter, zitronengelb leuchtend, verfrüht und verirrt. Plötzlich erhebt er sich, flattert ins Weite, als wäre er selbst eine Blüte im Wind.                                   Gerti Kornberger

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Foto: Boomplay

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"Gäbe es Trost mir..."

In die Wüste geschickt die Träume von morgen, in die Wanderdünen der Zeit. Zu hoch stand der Mittag. Dein Schatten verbrannte. Verlorenheit klagt... Wäre ich Tamariske, fände ich Labung, zisternentief greifend zur Quelle im Sand. Gäbe es Trost mir, vergrüb ich mit Händen meinen Schatten im Sand bei den Träumen von gestern.                                    Gerti Kornberger

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Foto: Freepik

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"Unzeit für Gefühle"

Wogen rollen, bedrängen den Fels, fluten und weichen im Maß der Gezeiten, werfen dich aus den Tiefen ans Licht. Findest du - strömend ins Dunkel zurück - dein Ich unter Turmwogen wieder, nimm dir Zeit . . . Spötter erwarten mit spitzem Blick dein Nacktsein, gestrandet auf Steinen.                                          Gerti Kornberger

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Blütenallee. | Foto: Fotocommunity

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"Allee im Blütenwind"

Robinienrot liegt auf den alten Bänken das losgelöste Blütenlicht der Bäume – wie sich ein Mädchenrock an raues Beinkleid schmiegt, so luftig-leicht, wie sich der Frühlingswind in schlanken Zweigen wiegt. Erinnerung – durchweht von Licht und Schatten, holt dich ein. Was einst als Traum dem neuen Tag entgegenblühte und hoffnungsfroh dein junges Sein durchglühte, begleitet heute deine Schritte - süß und weh - bis hin ans Ende der Allee.                                             Gerti...

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Foto: fuchsreisen.at

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"Herbst in Flammen"

Herbst in Flammen wie kein Sommer zuvor, die Nächte - bunte Laternen! Ohne Netz tanzt mein Herz auf seidenem Seil, gespannt zwischen fliegenden Sternen. Der Tachttau kühlt am entschwundenen Ich den Rand vergessener Wunden, und knisternd verglosen die Zeiger der Uhr dieses Herbstes flammender Stunden.                                       Gerti Kornberger

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Immortellen (Strohblumen). | Foto: kraeuter-und-duftpflanzen.de

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Scotland-Summer

Glockenklänge vom Dorfturm her, warmer Geruch aus den Ställen, Abschied am Hügel - und Wiederkehr im Mond bei den Wasserfällen. Wälder voll fliegendem Blütenstaub und auf den Drähten die Lieder buntgefiederter Sommergäste - damals. - Doch niemals wieder klingen die Glocken von Innisfare. Am Hügel, zerpflückt, Immortellen. Türangeln rostig, die Ställe leer, Beton an den Wasserfällen.                                       Gerti Kornberger

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Kvarner-Bucht. | Foto: kroati.de

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"Nacht über der Kvarner-Bucht"

Mit perlmuttfarbenen Wolken behangen, schimmert der Himmel über der Bucht, spiegelt sich wider im Kräuselgewelle, glitzernd, zerknittert wie Buntstanniol. Vor steinumgrenzten, schlafenden Gärten wachen Agaven, schwerterbewehrt. Doch freundlicher Efeu begleitet die Stufen abwärts den holprigen Weg zum Dorf, wo sich der Brunnen mit Leiergesängen die Hitze des Tages vom Steingesicht spült. Wie lockt diese Kühle zum Längerverweilen, der Stille zu lauschen am Rande der Zeit. Und die Flammenblüten...

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Foto: freewallpapers.com

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An dunklen Ufern

Als deine Hand mir entglitt, war deine Seele mir nah. Doch dein Körper hatte den Weg gefunden in die Welt ohne Schmerzen. Fragend und weit war dein letzter Blick in mein totes Gesicht. Du sprachst zu mir ohne Worte in der endlosen Stille des Raums. Kein Lichtstrahl traf meine wartenden Tränen, sie sind zu Stein geworden an den dunklen Ufern der Zeit.                                  Gerti Kornberger

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Herbstzeitlose. | Foto: heilpraxisnet.de
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Gerti Kornberger
Lied in Moll

Im Nebel blättert still das Jahr von Baum und Strauch die letzten Farben, und auf den Stützen heimgeholter Garben hockt eine krähenschwarze Schar. Ermüdet kürzt die Sonne ihre Fahrt. In klaren Höhen ziehen Silhouetten von langen Wandervogelketten, die sich zum Südlandflug gepaart. Der Nachtfrost bleicht das Wiesengrün, färbt blau die Schlehdornfrucht im Hag. Im blassen Licht verschläft der Tag, dass feldweit Herbstzeitlosen blühn. Gerti Kornberger

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