Raum für Wesentliches

Pater Gerwig Romierer zeigte mir alle wichtigen Orte im Benediktinerkloster. Dabei dachte ich mir – und das habe ich später auch umgesetzt –, dass ich am Nachmittag alles noch einmal allein abgehen müsse, damit ich mich zurechtfinde, wenn ich auf mich selbst gestellt bin. Wir hatten vereinbart, dass ich gegen 11 Uhr im Kloster ankomme. Da ich jedoch bereits eine halbe Stunde früher dort war, ging sich alles zeitlich gut aus, sodass ich um 12 Uhr beim Mittagshore, dem Gebet zur Mittagszeit,...

Wie gestern versprochen, offenbare ich Ihnen heute meine Unterkunft im Kloster. Zu dieser Jahreszeit waren die langen, hohen und breiten Gänge mit Blick in die Innenhöfe absolut sehr kühl. Ich dachte: „Hoffentlich ist wohl mein Zimmer geheizt!“ Die Spannung stieg – es war ein sehr warmes Zimmer - groß mit Schreibtisch und vor allem luxuriös. Kurz dachte ich, „hm ..., da hätte ich vielleicht doch meinen Laptop mitnehmen sollen“. Dieser erste Tag forderte mich sehr und hat noch lange kein Ende -...

Heute am Sonntag, dem 21. Dezember, sind es bereits 28 Tage her, und ich konnte meine spirituelle Reise zu mir selbst noch nicht stoppen - dieses einzigartige Erlebnis beschäftigt mich noch immer Tag für Tag. Auszug aus meinem Tagebuch 1. Tag: Dienstag, 18. November 2025 - Angekommen Nebel – so hatte die Abreise von zu Hause begonnen. Doch gleich nach dem Gleinalm-Mauttunnel zeigte sich der Himmel von seiner besten Seite: Stahlblauer hätte er nicht sein können. Klaglos und gemütlich bin ich im...

Eine Schweigewoche im Kloster ist keine Flucht vor dem Leben, sondern eine bewusste Hinwendung zu ihm. Sie ist eine Einladung, für eine Zeit auszusteigen aus dem Lärm, dem Tempo und den ständigen Anforderungen des Alltags – und stattdessen dem eigenen Inneren zuzuhören. Schon bei meiner Ankunft im Benediktinerstift St. Lambrecht war sie da: die Stille. Keine Musik, kein Handy, keine Gespräche. Nur das Geräusch der eigenen Schritte auf dem Steinboden. Anfangs wirkte diese Leere ungewohnt, fast...

Über den Jahreswechsel werde ich in mehreren Folgen – beginnend mit heute – Einblick in diese besondere Zeit geben. In der Stille des Benediktinerstifts begann für mich eine Reise, die nicht nach außen führte, sondern tief nach innen. Ohne die gewohnten Ablenkungen des Alltags, getragen vom ruhigen Rhythmus der Mönche und umgeben von den ehrwürdigen Mauern des Klosters, öffnete sich ein Raum für das Wesentliche. Ein Raum, in dem ich wieder spüren konnte, wer ich wirklich bin. Das Schweigen war...