Aborts-Lust im Reasnhof
Die Theatergruppe Oberhofen glänzt in dem Werner Schwab Stück „Die Präsidentinnen“ unter der schrillen Regie von Markus Plattner.
OBERHOFEN(bine). „Das Leben ist eben ehrlich und zeigt den Menschen, aus was es gemacht ist.“ Und im Reasnhof in Oberhofen ist es seit der Premiere am Samstag aus Mut, Kraft, Spiel- und Ausdrucksstärke, Popp, Punk und Skurrilität gemacht. Denn unter der schrillen und phantasievollen Regie von Markus Plattner wird nicht nur aus dem Abort, sondern auch aus den durch die Bank hervorragenden Schauspielern (Andrea Breit, Sieglinde Pöham, Gabi Etschmann als die drei Präsidentinnen, Christian Gurtner, Thomas Bob Lang, Manfred Brötz, Christian Engeler, Stephanie Schatz und Petra Hofer) das Letzte heraus geholt. „Die Präsidentinnen“ ist ein brachiales, provozierendes, grundehrliches „Fäkaliendrama“, das drei Frauen am Abgrund ihrer kleinbürgerlichen Welt und im Wirbel zwischen Realität und Phantasie zeigt, deren Lebenslügengebäude am Ende doch zum Einsturz kommen, da hilft auch keine „Nächstenliebe“ mehr. Und gerade weil das im Reasnhof inszenierte Stück der Weltfeindlichkeit anschaulich den Spiegel vor Augen führt, wird es schon wieder lustig, denn “lustig sein ist der Blütenstaub für die Seele.” Und der Spaß kam wirklich nicht zu kurz und verhalf dem stolzen und gerührten Regisseur sogar zur Verleihung des „Werner“, der eine ferngesteuerte Gold-Klomuschel darstellt und Markus Plattners „ersten Preis darstellt“, der für ihn „der wichtigste bleiben wird“. Ein wortgewaltiger, heftig deftiger Theaterabend für Begeisterte ab 16 Jahren, der absolut kein Griff ins Klo ist. Näherer Information unter www.theatergruppe-oberhofen.at.
Nachgeschenkt:
Gleichheit allerort vor allem am Abort
Im Reasnhof geht es derzeit um den menschlichen Dreck,
inszeniert von Markus Plattner, schrill, punkig und keck.
Geht es um des Menschen Stuhl,
ist nicht mehr jeder aufgeschlossen und cool.
Doch „wenn der Herrgott die ganze Welt angeschafft habe“,
dann wohl auch den Dreck, den Abort, besser gesagt die „Labe“.
Wir sind alle gleich und leben zwischen Realität und Phantasie,
in unseren Auswürfen unterscheiden wir uns Gott sei Dank nie.
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