Tirol Klassik

PS-starke Schatzkammer in Scharnitz

Das lässt Autoherzen höher schlagen: Mit Tirol Klassik bietet Manfred Griesser in Scharnitz ein Paradies für alle Oldtimerfreunde.

SCHARNITZ. Zugegeben: Auto Klassik in Scharnitz bietet schon von außen einige Besonderheiten, sei es das rote Auto, das an der Hausmauer hängt oder eine alte Tafel vom ÖAMTC Oltimerclub Tirol. Richtig atemberaubend - vor allem für Oldtimerfans - wird es aber erst, wenn man durch die ebenfalls mit Schildern geschmückte Tür tritt. Da eröffnet sich ein Paradies, das jedem Motorfreak das Herz höher schlagen lässt. 

Kein Museum

40 Oldtimer von Fiat über Shelby bis VW, von grün bis rot, von Amerikaner bis Engländer, drängen sich auf zwei Stockwerken aneinander. Ein Museum ist das aber nicht, im Gegenteil: "Die Oldtimer werden regelmäßig gefahren", erzählt uns Inhaber Manfred Griesser, der die Räumlichkeiten schon seit mehr als 20 Jahren betreibt. Das Gründungsmitglied des ÖAMTC Tirol Oldtimer Club dreht auch selbst im Sommer gerne eine Runde in einem Oldies.

Raritäten und Spaß-Autos

Alle Autos, die hier ausgestellt sind, stehen zum Verkauf. Der kleine grüne Fiat Cinque Cento neben dem Eingang etwa, wurde gerade an eine Dame in Südtirol verkauft. Wenn jemand seinen Oldtimer loswerden will, kann er hier einen Stellplatz mieten und Manfred Griesser verkauft ihn dann. Die Nachfrage ist groß, die Räumlichkeiten stets PS-stark gefüllt.
Und da sind ein paar ganz besondere Schmuckstücke darunter: Den Mercedes 220 etwa, Baujahr 54, gibt es nur 60 Mal weltweit - und einer davon steht in Scharnitz. Oder das Ovali Cabrio, mit Baujahr 54 das älteste zugelassene Cabrio. Der Liebling von Griesser ist aber eindeutig der Porsche 911 RS: "Den haben wir wieder schön hergerichtet und restauriert - das ist ein richtiges Spaß-Auto." Spaß machen würde auch eine Fahrt mit dem Shelby G.T. 500. Der Amerikaner mit der originalen Nummerntafel bringt schon mal 300 km/h auf den Tacho.

Mit einem Käfer hat es angefangen

Griesser wurde die Begeisterung eigentlich schon in die Wiege gelegt: "Mein Vater hatte einen alten VW, einen Bretzel-Käfer, Baujahr 50", erzählt er. Dieser Käfer steht ebenfalls in Scharnitz, aber: "Da müsste schon jemand ganz Spezieller kommen, dass ich den verkaufe", schmunzelt Griesser. 

Kein Weg zu weit

An Interessenten mangelt es ihm jedenfalls nicht: auch wenn der Tunnel den Durchzugsverkehr beinahe vollkommen ausgelöscht hat, gibt es einen breiten Kundenstamm. "Das liegt zum einen an unserer Website, zum anderen an der großen Community", erklärt der Scharnitzer, der auch auf diversen Messen vertreten ist. Und so kommen die Kunden aus Italien, Holland, ja sogar England und Malta und schauen, ob das richtige Vehikel für sie dabei ist.

Artgerechte Haltung

Das ehemalige Café in Scharnitz bietet den optimalen Platz für die Motorkutschen. Dass es darin eher kühl ist, hat einen Grund: "Es darf nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt sein. Auch Feuchtigkeit ist natürlich nicht gut, der Raum dürfte zum Beispiel nicht in der Nähe eines Baches sein", gibt uns Griesser einen kleinen Einblick in "artgerechte Autohaltung". 
Auch eine zweirädrige Besonderheit findet sich im Retro-Sammelsurium in Scharnitz: Das Rad, das eher unscheinbar an der Wand hängt, gehörte einst dem Tiroler Rennfahrer Otto Mathé und wird demnächst 100 Jahre alt.

Wer sich die mobile Schatzkammer in Scharnitz selbst anschauen möchte, oder eventuell sogar mit der Anschaffung eines schönen Oldtimers spielt, der kann Manfred Griesser täglich ab 16.00 Uhr bzw. nach Vereinbarung besuchen. Tirol Klassik befindet sich direkt an der Grenze - schwer zu übersehen mit zahlreichen Autos verziert.

Mehr Informationen:
tirol-klassik.at