Tiroler Volksschauspiele 2017 lassen jubilieren

Markus Völlenklees Tiroler Fassung von "Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben" wurde zum Besuchermagneten.
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  • hochgeladen von Sabine Schletterer

TELFS (bine). "Die Bühne scheint mir der Treffpunkt von Kunst und Leben zu sein." (Oscar Wilde) Und diese Kunst in Form der Tiroler Volksschauspiele traf im heurigen Sommer wieder auf das Telfer Leben. Und zwar äußerst erfolgreich, denn mit einer Auslastung von 83% und einer Besucherzahl von 11.600 kann sich die Spielsaison 2017 sehen lassen.
Drei Eigenproduktionen und eine Wiederaufnahme (Felix Mitterer war nochmals als Affe Rotpeter zu sehen) sowie ein außergewöhnliches, emotionales und abwechslungsreiches Rahmenprogramm boten die heurigen Spiele und zwar in über 70 Veranstaltungen.

Besucherrekord im Zelt
Zum Publikumsmagneten mutierte Markus Völlenklees Tiroler Fassung von "Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben" von Kurt Wilhelm im Zirkuszelt. Mit diesem Stück wurde der Besucherrekord gesprengt. Es musste lt. Geschäftsführerin Silvia Wechselberger im Laufe der Vorstellungen sogar mehr bestuhlt werden (ca. 350 Besucher pro Stück). Der bahnbrechende Erfolg dieses Zelt-Stückes konnte auch den mäßigen Zuspruch zum avantgardistischen Stück "Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft." von Ewald Palmetshofer im großen Rathaussaal und die unter den Erwartungen gebliebene Auslastung von "Lampedusa" im Kranewitterstadl ausgleichen. Obwohl mit "Lampedusa", das Felix Mitterer als Stück für Telfs entdeckt hatte, ein brandaktuelles Thema behandelt worden wäre, das ja weit über das Thema der Flüchtlingskrise hinausging. Jedoch scheint allein der Titel schon für viele Menschen zu negativ behaftet gewesen zu sein, um sich dieser Aufführung hinzugeben. Bei den Kritikern wurde dieses poetisch-zeitgeistige Stück jedoch hoch gelobt und die Auswahl nicht ausschließlich "gefälliger" Aufführungen wird keinesfalls bereut. Denn wie Frau Wechselberger im Interview bemerkte, will man keinesfalls darauf verzichten, Mut und Risiko zu beweisen und wird auch weiterhin an ausgefallenen Stücken und auch an exotischen Orten festhalten.

Spielstätten-Auswahl
"Der Rathaussaal und der Kranewitterstadl werden auch 2018 fixe Spielstätten bleiben, der dritte Platz hängt natürlich vom Stück sowie von der Realisier- und von der Finanzierbarkeit ab.", so die Geschäftsführerin, die schon seit 33 Jahren ihres Amtes waltet. Man hätte ja schon lange ein Auge auf das Dollingerhaus geworfen, aber leider hat sich diese Möglichkeit mit dem Verkauf des Hauses verabschiedet. Das Zirkuszelt ist nun wohl auch ausgereizt, jedoch auch nicht ganz ausgeschlossen. Wie gesagt hängt der Spielort auch vom Stück ab. Die Auswahl für 2018 beginnt in Bälde und man würde "auch ernst gemeinte Vorschläge und Anregungen aus der Bevölkerung mit aufnehmen und diskutieren".  

Positive Bilanz
"Wir blicken auf eine zufriedenstellende Auslastung unserer über 70
Veranstaltungen zurück, haben hochaktuelle Stücke gezeigt, einem Volkstheaterklassiker Tiroler Luft eingehaucht, unsere Zielsetzung, der Arbeit
am Volkstheaterbegriff auf originelle Weise Rechnung getragen und unser Publikum erfreut.", so Volksschauspiele Obmann Markus Völlenklee resümierend über die Spielsaison 2017. Es gab diesen Sommer nicht nur über 70 Vorstellungen, sondern auch 70 Mitarbeiter, davon alleine 36 aus Telfs und 20 aus Tirol. 
Die Tiroler Volksschauspiele blicken auch auf eine äußerst produktive Zusammenarbeit mit Ruth Haas und der Kulturabteilung der Gemeinde Telfs zurück. Dabei sind bereits Ideen für 2018 entstanden, die den Ort Telfs im Sommer auch optisch als Heimat des "größten Theaterfestivals" kennzeichnen sollen.

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