Zirler Schützen gedenken der Leistungen ihrer Vorfahren

SK-Zirl beim Marterl an der Schützenschanz
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Im Zirler Kristental, bei der Schützenschanz fand am Sonntag 17.8. eine Gedächtnisfeier der SK-Zirl statt. Anschließend hielt Pfarrer MMag. Jörg Schlechl bei der Kristenalm einen Gottesdienst und bei traumhaftem Bergwetter konnte danach beim Almkirchtag zünftig gefeiert werden.

Historischer Hintergrund:

Um Angriffe Tirols aus dem Norden besser abwehren zu können (30-jähriger Krieg) wurde bereits 1633 der Bau einer Talsperre bei Scharnitz von der Landesfürstin Claudia de´ Medici angeordnet. Diese „Porta Claudia“ war mit kaiserlichen Soldaten besetzt. Zusätzlich wurden an den nach Norden offenen Tälern von den Tiroler Schützen Verteidigungsstellungen, sog. Schanzen errichtet – so auch im Kristental. Erreicht und versorgt werden konnte diese Schanz vom Inntal aus über den heute noch begangenen Zirler und den Höttinger Schützensteig.

Anfang 17oo war auch Tirol von den Wirren des Spanischen Erbfolgekrieges betroffen. Im Zuge des sogenannten Bayrischen Rummel besetzten die Bayern unter Kurfürste Max Emanuel kurzzeitig Teile Tirols. Die Annasäule erinnert heute noch an die Befreiung der Landeshauptstadt. Nach Kämpfen um die Zirler Innbrücke kam es am 23.Mai 1703 zur Verwüstung und Brandschatzung des gesamten Ortes sowie zu fürchterlichen Gräueltaten an der Zirler Bevölkerung.

Die bayrischen Besatzer konnten bis auf den Seefelder Sattel zurückgedrängt werden, versuchten aber über das Gleirschtal und Kristental immer wieder nach Innsbruck zu gelangen.
Im Sinne des Tiroler Landlibell (23. Juni 1513) verteidigten die Zirler und Hörtenberger Schützen diese Bastion im Kristental. Von Ende Juli bis zum 23. August und verhinderten die Schützen damit einen weiteren Einfall der Bayern nach Innsbruck.

Kaiser Leopold I. zeichnete die erfolgreichen Landesverteidiger mit einer „goldenen Panzerkette“ welche an die Fahne geheftet wurde, aus. Zirl erhielt als Wiedergutmachung für erlittenes Leid und die Verwüstung des Ortes das Recht, zwei Märkte pro Jahr abtzuhalten.
Dieses Marktprivileg wurde 1777 von Kaiserin Maria Theresia bestätigt und gilt bis heute fort.

Seit 1703 erinnern die Zirler Schützen, und so auch heuer, alle fünf Jahre an die Ereignissen bei der Zirler Schützenschanz.

Suitner Pepi
SK-Zirl

SK-Zirl beim Marterl an der Schützenschanz
Gedenkgottesdienst mit Pfarrer MMag.Schlechl bei der Kristenalm
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