Chronische Wunden – ein neues Volksleiden

Wundmanagerin Marianne Hintner vor ihrer Praxis in Innsbruck.
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Innsbruck. (kr) Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden. Besonders Diabetiker sind häufig davon betroffen, da sie meist an Durchblutungsstörungen leiden, die verhindern, dass eine Wunde schnell heilen kann. Chronische Wunden benötigen eine intensive und oft lang andauernde Wundversorgung. Um diese Wunden kümmern sich Wundmanager. Ihr Aufgabenbereich umfasst nicht nur die Versorgung von chronischen Wunden. Ein wichtiger Bereich der Arbeit ist auch die Aufklärung der Patienten, im Umgang mit der Wunde, wie die Behandlung ihrer Wunden abläuft und Hilfestellung bei der Durchführung von Präventivmaßnahmen wie Hautpflege und Ernährung oder Ernährungsumstellung, um die Wundheilung zu beschleunigen. Wundmanager unterscheiden sich von anderen Pflegekräften durch eine intensivere Ausbildung im Umgang mit den neuen“ high tech –Verbandstoffen“. Sie geben Empfehlungen über den Verbandstoff ab, der aber verordnungspflichtig ist. Für die Flut an Verbandsstoffen auf dem Markt ist die herkömmlichen Ausbildung leider nicht ausreichend. Im Rahmen des Wundmanagement wird versucht,sich auf den ganze Mensch zu konzentrieren und nicht nur auf die Wunde die heilen soll. Eine Wundmanagerin in Tirol ist Marianne Hintner. Sie betreibt eine Praxis in Innsbruck und einen mobilen Wundmangerservice im Oberland für jene Patienten, denen die nötige Mobilität fehlt. In der Praxis arbeitet sie mit einem Orthopädischem Schuhmacher und einer Ernährungsberaterin zusammen, so dass die Patienten optimal versorgt werden können. Einer dieser Patienten ist Franz Veigel, er ist seit 30 Jahren Diabetiker und stand kurz vor einer Amputation. „ Ohne Marianne hätte ich meinen Fuß nicht mehr und dafür bin ich ihr sehr dankbar.“ Herr Veigel hatte eine 7 cm tiefe Wunde, die durch die intensive Pflege der Wundmanagerin fast geschlossen ist. „Manche Wunden heilen ab einem gewissen Alter nicht mehr gänzlich, weil die nötige Wundheilung nicht mehr gegeben ist. Aber wir können den Patienten eine Schmerzlinderung verschaffen und dafür sorgen, dass die Wunden nicht schlimmer werden.“, so die Wundmanagerin.

Bis jetzt wissen aber erst wenige, dass es Wundmanager gibt. Deshalb findet am 24. September der zweite Tiroler Wundmanager Kongress in Innsbruck statt. Es werden Teilnehmer aus ganz Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol erwartet. Mit diesem Kongress wollen die Wundmanager auf sich aufmerksam machen, aufklären und weiterbilden, und Ärzte für die interdisziplinäre Zusammenarbeit finden. Denn nur als Team kann man Wunden bekämpfen.

Weitere Informationen zum Kongress oder der Praxis von Marianne Hintner unter:
http://www.wundmanagement-tirol.at/
http://www.wundfussiozentrum.at

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