Ein Strandbad für Hallein

Die Freibadkultur hat eine lange Tradition in Hallein: Was einst als höchst ambitioniertes Projekt zehntausende Besucher in der Saison anlockte, ist heute so gut wie vergessen: Mit 4.000 Quadratmetern Wasserfläche, Sprungtürmen und einem 260 Quadratmeter großen Planschbecken für Kinder lockte das Halleiner Strandbad auf der Pitschachinsel zehntausende Besucher aus dem ganzen Land an. Auf der Höhe der Zellulosefabrik, die es damals bereits gab, in einem ehemaligen Trifftkanal der Salzach hatte der Halleiner Bürgermeister Anton Neumayr das Projekt in unglaublichen drei Monaten Bauzeit verwirklicht. Am 1. Juli 1928 wurde das Strandbad eröffnet. Heute erinnert der Anton-Neumayr-Steg noch an den umtriebigen SPÖ-Bürgermeister und Landtagsabgeordneten, in dessen Amtszeit auch der Bau des Stadttheaters und die Maßnahmen zur Salzachregulierung fallen.

Highlight Riesenrutsche

Das unumstrittene Highlight war der zehn Meter hohe sogenannte "Riesentoboggan", eine Rutsche auf Rollen, mit der man mit viel Schwung ins kühle Nass tauchen konnte. Europaweit war diese Attraktion ziemlich einzigartig, nur am Lido und in Zürich gab es ähnliche Rutschen, so dass die Besucher tatsächlich von weit her anreisten. Für die Besucher aus der Stadt Salzburg gab es damals sogar eine eigene Buslinie zur Anreise nach Hallein. Und hier fanden die Menschen neben dem Badevergnügen auch noch viele weitere sportliche Freizeitmöglichkeiten, wie Rudern, Turnen oder Fußball.

Vom Strandbad zum Freibad

So schnell wie das Strandbad errichtet wurde und so populär diese Attraktion zunächst war, hatte sie doch nur eine kurze Geschichte. Denn der Badebetrieb kam in den Jahren des zweiten Weltkriegs zum Erliegen, und nach dem Krieg diente der Kanal als Waschplatz für Militärfahrzeuge. Nachher wurde die Anlage nur noch kurz für Badezwecke genutzt und heute weiß fast niemand mehr davon. In den sechziger Jahren bekamen die Halleiner aber wieder eine Sommerbadeanstalt: 1961 eröffnete das Freibad, dass neben dem Schloss Wiespach, das als Bis heute ist das Freibad neben dem Schloss Wiespach in Betrieb und vor allem für die Halleiner unverzichtbar.