Bürgermeister Friedl Strubreiter aus Scheffau
Riesenherausforderungen für eine kleine Gemeinde

- Der Neubau der Volksschule und des Kindergartens ist in vollem Gange.
- hochgeladen von Josef Wind
Im Sommergespräch mit Scheffaus Bürgermeister Friedl Strubreiter geht es um Äskulapnattern, neue Volksschule und Lammerklamm.
SCHEFFAU. Die kleine Gemeinde am Fuße des Tennengebirges hat rund 100 Gewerbetreibende, davon natürlich Großteils kleinstrukturierte Betriebe, die viel „Kleingeld“ in das Gemeindesäckel spülen. Das Budget beträgt 2,8 Millionen Euro.
Hat das Hochwasser Schäden angerichtet?
STRUBREITER: Im Wallingwinkel mussten wir ein Haus evakuieren, in der Lammerklamm wurde der Weg beschädigt und ein Geländer auf hundert Meter weggerissen sowie am Lammerweg der Schotter weggespült.
Apropos Lammerweg. Hier gibt es immer wieder Diskussionen wegen einer Asphaltierung?
STRUBREITER: Wir wollten diesen Weg schon lange asphaltieren, doch der Naturschutz war dagegen, weil es dort Äskulapnattern gibt. Und so müssen wir jedes Jahr den weggespülten Schotter ersetzen. Im Mai haben wir 8000 Euro investiert, soviel wird es auch jetzt wieder werden. Wir werfen praktisch das Geld aus dem Fenster.
Warum ist die Lammerklamm so beliebt?
STRUBREITER: Bei uns gibt es Natur pur, ein Weg führt durch die tosende Schlucht. Die Besucherzahlen sind heuer ebenso gut wie vor Corona. Und das, obwohl es keine Bustouristen gibt. Wir haben in die Sicherheit viel Geld investiert.
Derzeit gibt es wieder ein Riesenprojekt in Ihrer Gemeinde?
STRUBREITER: Wir investieren 10 Millionen Euro in den Neubau der Volksschule mit Turnhalle und des Kindergartens, die Arbeiten sind in vollem Gange. Ohne Mittel aus dem Gemeindeausgleichsfond könnten wir uns das nicht leisten. Was mit der alten Volksschule geschieht, ist noch offen. Vor sechs Jahren haben wir in der Nähe das Grundstück gekauft. Eine Hälfte wurde verkauft, hier entstehen 30 Wohnungen. Baubeginn ist in Kürze. Im Kindergarten und in der Nachmittagsbetreuung gibt es immer wieder Probleme, denn wir bekommen einfach keine Kindergärtnerinnen.
Welchen Beruf üben Sie neben ihrer Bürgermeistertätigkeit noch aus?
STRUBREITER: Ich habe ein Unternehmen im Bereich der Medizintechnik mit fünf Mitarbeitern. Die Produktepalette reicht von Beamtmungsgeräten und Desinfektion bis hin zu Masken und Hygienesets für Flüchtlinge. Hier wurden und werden wir massiv gefordert.
Wo kann man in Scheffau heiraten?
STRUBREITER: Im Standesamt natürlich und daneben genehmigen wir noch zehn auswärtige Hochzeiten. Zum Beispiel in Bachrain, bei der Alten Mühle oder am Badesee.
Und macht der Ortschef, wenn er einmal Freizeit hat?
STRUBREITER: Ich bin gerne unter Leuten, fahre viel mit dem E-Bike, wandere in unserer schönen Heimat und im Winter bin ich auf den Skiern unterwegs.




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