Erlebnistour zu den Salzachöfen in Golling
GOLLING. Die Guides sind bereit, die Ausrüstungen verteilt und die zahlreichen Teilnehmer motiviert. Bevor die Wanderung losgeht, erzählt das Erlebnisschlucht-Team rund um Bernhard Tichy und Christoph Baumann einige interessante Dinge über die Geschichte der Umgebung. Wussten Sie zum Beispiel, dass man bei der Wallfahrtskirche Maria Bruneck im Mittelalter fluchen durfte? Oder dass der Paß Lueg Teil der Hauptverkehrsstraße des römischen Reichs war? Die Kelten haben inmitten der Berge eine Festung errichtet, damit sie von jedem, der den Pass überqueren wollte, Geld verlangen konnten.
Das Naturschutzgebiet erkunden
"Wichtig beim Betreten eines Naturschutzgebiets ist, dass man weder etwas herausnimmt, noch etwas hineinbringt", macht der Guide die Gruppe aufmerksam. Nach einigen Metern versammeln sich die mit Helmen und Klettergurten ausgerüsteten Teilnehmer bereits beim ersten Stopp. An den großen Felsen kann man über 200 Millionen Jahre alte Fossilien hautnah spüren. Immer wieder offenbaren sich einem auf dem Weg spektakuläre Blicke auf die Salzach weit unten im Tal. Vor 400 000 Jahren haben an diesem Ort Neandertaler in Höhlen gelebt. Vor 130 000 Jahren hat die Eiszeit die gesamte Region maßgeblich geprägt. Alle Berge in der Umgebung sind Reste von Jahrtausende alten Gletschern. Bei einem der anderen geschichtsträchtigen Haltepunkte kann man die Felsenkathedrale erkunden. An diesem Ort treffen das Hagen- und Tennengebirge aufeinander und die Salzach presst sich mit unbändiger Energie durch eine Höhle. Jedes Jahr gräbt sie sich rund einen Zentimeter tiefer in das Gestein. Wer in Geschichte gut aufgepasst hat, ist hier klar im Vorteil – denn die Ranger beziehen gerne alle Wanderer mit ein und Stellen viele Wissensfragen.
Es geht hier nicht um Pizza
So mancher Teilnehmer fragt sich, wie die Salzachöfen zu ihrem Namen gekommen sind. Dazu gibt es zwei Theorien. Die eine besagt, dass "Of" ein aus der Keltenzeit stammendes Wort für Schlucht ist, die andere Erklärung beruht auf jener Legende mit der dampfenden Salzach. "Wenn es draußen kühler wird, steigt Dampf aus den brodelnden Schluchten. Das sieht dann aus, als würde die Salzach kochen", erzählt Tourguide Christoph Baumann.
"Flying Fox" als Finale
Am Ende der zweieinhalb stündigen Tour erwartet die Wanderer ein Adrenalinkick. Auf einer 800 Meter langen Stahlseilrutsche geht es in Windeseile über die Salzach. Höhenangst sollte man hier keine haben, sonst heißt es wohl "Augen zu und durch". Wer sich den Flug dennoch nicht zutraut, kann aber am gesicherten Fußweg zurückgehen. "Unser Hund Samy ist aber auch schon viele Male mit der Seilbahn gefahren", erzählt Bernhard Tichy. Wer seinem Vierbeiner so ein Abenteuer nicht vorenthalten will, kann ihn also gerne mitbringen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.