Gemeinde Altenberg für Fairtrade-Modeschau ausgezeichnet
LINZ/ALTENBERG. Die öffentliche Hand nimmt für die soziale und faire Beschaffung von Produkten eine wichtige Rolle ein: Der bundesweite „SO:FAIR AWARD“ zeichnete Anfang Oktober in Linz vorbildliche Projekte aus, die auf die faire Produktion ihrer Anschaffungen Wert legen.
Die Frage nach den Arbeits- und Produktionsbedingungen stellt sich nicht nur für Privatpersonen, sondern ist auch für Gemeinden und andere öffentliche Institutionen bedeutsam. Allein das jährliche Auftragsvolumen von Bund, Ländern und Gemeinden umfasst rund 40 Milliarden Euro und zeigt das große Handlungspotential auf: Mit einer sozialen und fairen Beschaffung von Textilien, Lebensmittel oder IT-Geräten kann zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens beigetragen werden. Die Initiative „SO:FAIR“ von Klimabündnis, Südwind und Fairtrade präsentierte Vorbildprojekte bzw. zeichnete sie in drei Kategorien aus.
„Gerade im öffentlichen Bereich ist es wichtig, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Daher freut es mich besonders, dass es bereits zahlreiche Einrichtungen gibt, die sich für den fairen Handel stark machen und Fairtrade auf vielfältige Art und Weise unterstützen. Mit diesem Award wird ihnen die Aufmerksamkeit und der Respekt zuteil, den sie für ihre ambitionierte Arbeit verdienen,“ sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich.
Preisträger in Oberösterreich
Die Stadtgemeinde Traun und die Marktgemeinde Altenberg bei Linz überzeugten die Jury mit ihren engagierten Einreichungen. In der Kategorie „Konkreter Beschaffungsvorgang sozial-fairer Produkte“ erhielt die Stadtgemeinde Traun mit der Ausschreibung von rund 500 Polo-Shirts mit Fairtrade-Siegel und Gots-Zertifikat den Hauptpreis. Zudem wurden 30 Stück Sonnenbrillen aus Natur- und Recyclingmaterialien für die Mitarbeiter des Freibads angeschafft. Den Anerkennungspreis in der Kategorie „Bewusstseinsbildung für sozial-faire Produkte“ erhielt die Marktgemeinde Altenberg bei Linz für die Fairtrade-Modeschau „Mode kann die Welt fairbessern – lustvoll fairändern wir die Welt“. Die Auseinandersetzung von Models und Schülern mit dem Thema der sozial-fairen Produktion im Rahmen des Projekts hat die Jury überzeugt.
"Wenn wir Migration ernsthaft vorbeugen wollen, müssen wir Fluchtgründe beseitigen. Der Faire Handel ermöglicht es den Leuten in den Herkunftsländern von ihrer Arbeit zu leben und wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Damit gibt jedes fair gehandelte Produkt Hoffnung und ist ein Stück nachhaltiger Migrationspolitik. Es freut uns als Klimabündnis, dass schon viele öffentliche Einrichtungen dies erkannt haben und entsprechend handeln - ganz getreu dem Klimabündnismotto "Global denken-Lokal handeln," betont Norbert Rainer, Regionalstellenleiter des Klimabündnis OÖ.
„Ich gratuliere den Preisträgern sehr herzlich und bedanke mich für das großartige Engagement bei allen Projekteinreichenden Institutionen. In Verantwortung für unsere Erde und den zukünftigen Generationen müssen wir verstärkt auf regionale und faire Beschaffung setzen. Bei Kaffee, Bananen oder auch Säften ist der faire Ankauf schon stärker im Bewusstsein. Aber es gibt auch immer mehr Bemühungen Textilien oder IT fair einzukaufen,“ sagt Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz.
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