Brauchtumsgruppe Lind-Rajach
Der unheimliche Besuch der Pechtra Baba
Eher im Rosental angesiedelt, führt auch die Brauchtumsgruppe Lind-Rajach (Gemeinde Velden) diesen Brauch durch. Obmann René Tarmann verrät, was dahintersteckt.
VELDEN. Nachdem die Brauchtumsgruppe von den Dorfältesten erfahren hatte, dass es die Pechtra Baba in deren Kindheit durchaus auch in der Gemeinde Velden gab, kam man schnell zu einem Schluss: „Wir wollten sie wieder aufleben lassen und machen die Hausbesuche nun schon seit rund zehn Jahren“, sagt René Tarmann. Am 5. Jänner ist es heuer wieder soweit. Aufgrund von Corona waren die Besuche der Pechtra Baba in den vergangenen Jahren stark limitiert. „Grundsätzlich ist die Pechtra aber ohnehin kein Lauf so wie beim Krampus das ist eine Figur, die alleine geht. Wir wechseln da durch, auch ich war schon die Pechtra Baba“, erzählt Tarmann.
Von Haus zu Haus
Früher ging die etwas gruselige Damenfigur alleine von Haus zu Haus, die Türen standen damals immer offen. Tarmann: „Heute sind wir mit dem Auto unterwegs, zwei Helfer hat die Pechtra dann zur Seite. Wir besuchen die Haushalte, die dem Verein nahestehen, die warten dann schon auf uns, sobald die Dunkelheit einbricht.“ Als wichtigstes „Accessoire“ hat die Pechtra Baba eine Ofengabel mit. Auf dieser hängen Hartwürstel und die Leute oder Kinder müssen versuchen, diese zu fangen. „Als Pechtra Baba lässt man das nach einiger Zeit natürlich zu. Außerdem leert sie dann, wenn sie den „Kampf“ um die Würstel verloren hat, einen Jutesack mit Zuckerln, Kartoffeln und Äpfeln aus – und geht wieder. Die Vorstellung dauert nur ein paar Minuten“, erklärt Tarmann.
Viele Gesichter
Anders als der Nikolaus hat die Pechtra Baba viele Gesichter: So ist sie einerseits gut, als Segnende, sie kann aber auch böse sein, als Strafende. Es gibt auch unheimliche Sagen rund um die Gestalt. Etwa, dass sie denen, die ihr Heim nicht sauber halten, den Bauch aufschneidet. Das hat die Pechtra Baba der Brauchtumsgruppe Lind-Rajach selbstverständlich nicht im Sinn. Sie will mit ihrem Besuch einfach nur Glück fürs neue Jahr bringen.
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