In Latschach bei Velden
Ein Friedhof in Privathand

- Ida Zupan, Nadja Perdacher, Alt-Obmann Josef Juch und Peter Zupan sind ein paar der engagierten Bürger, die sich um den Friedhof und die Kirche kümmern.
- Foto: Mein Bezirk.at (alle)
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Die Fläche rund um die Filialkirche St. Stefan wird bereits seit den 1940er Jahren von engagierten Bürgern gepflegt. Aktuell kümmert sich die Agrargemeinschaft Latschach bei Velden darum.
VELDEN. Es ist ein sonniger Herbsttag, als sich einige Mitglieder der Agrargemeinschaft zum Gespräch mit dem DRAUSTÄDTER treffen. Der kleine Friedhof liegt idyllisch in Latschach bei Velden und ist eine Besonderheit. „Es ist sicher einer der wenigen, wenn nicht der einzige Friedhof in Kärnten, der in Privathand liegt“, sagt Josef Juch, Alt-Obmann der AG Latschach, die als Eigentümerin des Friedhofs sogar im Grundbuch aufscheint. „Jedes Haus in Latschach hat einen bestimmten Anteil an diesem Friedhof“, ergänzt Juch. Arbeit gibt es genug, einmal die Woche wird etwa gemäht – gar nicht so leicht, weil man die Gräber umfahren muss. „Es ist außerdem sehr unüblich, dass man um eine Filialkirche einen Friedhof anlegt. Das hängt mit der eigenen Stellung von St. Stefan zusammen“, so Juch. Am 14. Juni 811 bestimmte Karl der Große die Drau als Grenze zwischen den Diözesen Aquileia und Salzburg. Mit einer einzigen Ausnahme, eben der Kirche von Latschach.
„Die Drautoten“
Die Drau macht hier eine Schleife, was zur Folge hatte, dass tragischerweise zahlreiche im Wasser Verunglückte angeschwemmt wurden. Damit man die Toten nicht per Kahn über die Drau zur Pfarrkirche St. Jakob schaffen musste, legte man eben in Latschach einen Friedhof an. „Es wurden viele namenlose Ertrunkene angeschwemmt und die wurden hier begraben“, erzählt Juch.

- Ida Zupan, am Bild mit Nadja Perdacher, ist die Messnerin der kleinen Filialkirche in Latschach bei Velden.
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Privateigentum
Erst 1784 gelangte Latschach als Filiale zu St. Egyden, der Friedhof blieb im Eigentum der Bauern, heute Agrargemeinschaft. Vor einigen Jahren hat diese auch die Urnenwand an der Nordseite errichtet, das Friedhofskreuz und das Eingangstor wurden im Laufe der Jahre durch viele freiwillige Helfer und Spenden erneuert. Auch die Kirche St. Stefan wird von den Mitgliedern gepflegt und heute noch benützt.




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