Ein Leben mit Kunst, Frisuren und Bildern

- Konrad und Traudl Zöttl
- Foto: Schauerte
- hochgeladen von Nicole Schauerte
Friseurmeister seit über 50 Jahren und Hobbymaler - was Konrad Zöttl anfasst, wurde zum Erfolg.
PÖCKAU (nic). "Wenn meine Frau an der Staffelei vorbeigeht und lächelt, dann weiß ich, dass es gut wird!" Konrad Pöckau, Friseur und Maler aus Leidenschaft, ist seit 55 Jahren verheiratet und Ehefrau "Traudl" ist stets seine Motivation und Muse.
Internationale Karriere
Die Malerei wurde dem 79-Jährigen nicht gleich in die Wiege gelegt. Vielmehr bestimmten die Sehnsucht nach Ferne, später das Heimweh und die Ausbildung zum Friseur seinen Lebensweg nachhaltig. Jahrelang trainierte der Haarkünstler unter anderem auch das österreichische Team bei internationalen Friseur-Wettbewerben und war selbst in der ganzen Welt erfolgreich.
Fast sein ganzes Leben dabei war auch Edeltraud, liebevoll Traudl genannt, die ihm schon mit drei Jahren als Nachbarskind Süssigkeiten brachte und die er, trotz des Widerstandes der Eltern 1964 heiratete - auf der britischen Insel Guernsey. Traudls Eltern wollten zunächst keinen Friseur als Schwiegersohn.
Erste Station: Schweiz
Zum Künstler mit Schere und Kamm wurde der junge Konrad, als er voller Sehnsucht nach seiner Traudl zu einem Friseur nach St. Gallen ging. Die Schweizer Kunden liebten den geschickten Figaro schnell. Doch das Heimweh blieb und Konrad fuhr heim, weil er ein Leben ohne Traudl nicht wollte.
Geheiratet haben beide dann 1964 ebenfalls in der Ferne. Auch dort war der Österreicher mit seiner Haarkunst beliebt und erfolgreich. "ich wäre gern auf der Insel Guernsey geblieben," erinnert sich Zöttl. "Aber Traudl wollte wieder heim."
Immer wieder in die Welt
Beruflich war der Mittelpunkt danach Villach, wo der sympathische Künstler mit dem Lagerfeld-Zopf auch sein eigenes Geschäft eröffnete, das inzwischen in den Händen von Sohn und Tochter liegt. Privat leben sie in Pöckau.
Für Ehre und Haarkunst zog es Zöttl bis etwa 2002 in die weite Welt. Paris, Las Vegas und New York waren einige Stationen, in denen er drei Mal Berufsweltmeister wurde. 180 Pokale geben von den Erfolgen, auch als Trainer des österreichischen Friseur-Teams erfolgreich war.
Trotz Rückschlägen
"Der Rückblick ist nicht nur positiv," erzählt der Herren- und Damenfriseur. "Es gab immer wieder Intrigen und "Fallen", die aus Neid aufgestellt wurden." Abgehalten hat ihn das nicht und auch die Erkrankungen der letzten Jahrzehnte haben ihn innerlich eher gestärkt.
Sitzend an der Staffelei verarbeitete er viele Erlebnisse und brachte seine farbenfrohe Kunst, die inzwischen viele Fans hat, auf die Leinwand. Davon zeugen zahlreiche Ausstellungen in der Region.
Gedruckte Erinnerungen
Und weil die bebilderten Lebenserinnerungen nicht nur Wände und Bände füllen sollten und Konrad Zöttl ein kreativer Mensch ist, gibt es das Lebenswerk inzwischen sogar in Worten. "Ich habe alles aufgeschrieben und in Eigenregie drucken lassen," verrät der Bald-Achtziger. Und auch dafür gab es breite Anerkennung.
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