"Rassismus lässt sich nicht glaubwürdig bekämpfen, wenn der Begriff 'Rasse' beibehalten wird."

"Der Begriff der „Rasse“ ist schließlich keiner vernünftigen
Interpretation zugänglich. Er kann es auch nicht sein, da jede Theorie, die auf die Existenz unterschiedlicher
menschlicher „Rassen“ abstellt, in sich rassistisch ist."

So steht es in einem aktuellen Papier des "Deutschen Instituts für Menschenrechte".
Hintergrund: Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, der aus der Ernüchterung, ob des Wesens des Staates, geborenen Sparvariante einer Verfassung, findet sich an prominenter Stelle der Passus:

"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Wohl ganz im Geiste eines (mir nicht immer ganz eingängigem) "Antifaschismus" heraus, fordert der Autor des Papieres die Streichung des Wortes "Rasse" aus dem Gesetzestext.
Die internationale Ächtung dieses Begriffes, der, aus historischen Gründen, sofort assoziativ mit Kolonialismus, Imperialismus und der Nazi-Tyrranei in Verbindung gebracht wird, ist vielen Stellen, von der UNESCO bis zum Europäischen Parlament, schon lange ein Anliegen.
Die Idee, das belastete Wort "Rasse" durch das minderbelastete "Ethnie" zu ersetzen, ist jedoch der berühmte Vergleich von Äpfeln und Birnen. Da ist auch der von mir rezensierte Autor meiner Meinung. Doch im Speziellen gibt es da wohl einige Unterschiede. Zunächst, um die Beschreibung der Wirkung als Einstieg zur Erforschung der Ursache zu nutzen, gilt für ihn Diskriminierung ethnischer Natur als ein Bereich des Rassendenkens. Doch Stereotype über Albaner oder Isländer haben, obwohl sie zweifelsohne "rassistisch" sind, nichts mit dem vielgescholtenen "biologischen Konzept" "Rasse" zu tun. Unser Freund hätte schon recht, wenn er die alleinige Verwendung des Begriffes "Rasse", als Bezugspunkt für alle zusammenfassend als "rassistisch" bezeichneten großen und kleinen Grauslichkeiten, im Grundgesetz problematisieren würde. Macht er aber nicht.
Ihm geht es um ein Niederbügeln der Vorstellung (in Wahrheit ist es der alltägliche Augenschein), "dass es unterschiedliche menschliche Rassen gebe". Außerdem um die Gleichsetzung von der (hier immer wertneutralen) Erkenntnis, dass es sich, wenn ich auf meine Sinne vertrauen darf, bei diesem Menschen um einen Europärer, bei jenem um einen Ostasiaten handelt, mit einer biologistisch begründeten Rechtfertigung für eine gesellschaftliche Realität, eine Assymetrie der Macht.
"Ethnie" ist zunächst einmal ein Audruck für eine Gruppe von Menschen, die sich (ganz real und in der Materie, wie bei kleinen, überschaubaren (Natur-)völkern, oder ganz abstrakt und sinnentleert, wie bei neuzeitlichen "Nationen") als kulturell eng verwandt erleben. Sie ist dezidiert keine biologische Kategorie.
"Rasse" ist, zumindest in meinem Verständnis, sowie, das kann ich allerdings nur erfühlen, im Sinne der eigenartigen Schar von Autoren des Grundgesetzes aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, ein allgemein verständlicher Ausdruck, für die offensichtlichen biologischen Unterschiede zwischen Menschen, die aus verschiedenen Weltgegenden stammen. Als solche natürlich nur in ihren Extremen (Stichwort: Geographie) voll ersichtlich. Dort, und dafür werd ich wohl meine Watschen kriegen, ist sie für mich so augenscheinlich, dass sie nicht leugbar ist.

Nach Meinung des Autors dieses Papieres, ist das Postulat der Andersartigkeit anderer Realitäten, hier natürlich vor allem, aber nicht nur, der biologischen, rassistisch.
Gerade der arrogante Eurozentrismus, mitsamt seinem linearen, von der Ideologie des Fortschritts verblendeten Geschichtsbild, der die Unterschiedlichkeit und Einzigartigkeit anderer Weltgegenden nicht akzeptieren wollte, hat erst rassistischen Weltbilder möglich gemacht. Soviel noch auf den Weg.

Link des rezensierten Papiers:
http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/uploads/tx_commerce/policy_paper_16_ein_grundgesetz_ohne_rasse.pdf

Anzeige
Die LAGANA-Küche lädt zum Brunch auf Kärntens schönster Flussterrasse. | Foto: Simone Attisani
3

voco Villach und LAGANA
Lässig ins Wochenende starten

In „Kärntens schönstem Wohnzimmer“ verwöhnt das LAGANA ab 4. Mai jeden Samstag mit einem exklusiven Lifestyle-Brunch. KÄRNTEN. Den Beats von DJ David Lima auf der Flussterrasse lauschen und sich dabei einen Brunchdrink gönnen: Der Samstags-Brunch „Trés Chic“ verwöhnt während der warmen Monate. „Très chic“ Aus der „Très-chic-Karte“ wählen die Gäste aus verschiedenen Á-la-carte-Gerichten mit französischem Charme. Das LAGANA-Küchenteam ließ der Kreativität freien Lauf, es warten raffinierte...

Anzeige
Mitspielen und "Fleurie Lounge Set 4-teilig" gewinnen! | Foto: Hagebau Mössler
1

Woche Quiz
Hagebau Mössler Wertgutscheine gewinnen. Jetzt mitspielen!

Jetzt mitmachen und gewinnen: Wir verlosen im Mai wöchentlich € 50,00 Wertgutscheine von Hagebau Mössler in Villach Landskron und am Monatsende unter allen Teilnehmern als Hauptpreis ein „Garden Impressions Outdoor“ Gartenmöbel-Set. "Hier hilft man sich", so das Motto des Unternehmens. Hagebau Mössler in Villach Landskron ist DER serviceorientierte Baumarkt für die Bereiche Heimwerken und Wohnen. Hier finden Heimwerker und Profis Top-Angebote von Bodenbelägen und Türen sowie Werkzeuge,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.