"Wir haben den Rauch verbannt"
KELLERBERG. Die Wirtsleute Alexandra und Erwin Staber haben sich bereits vor drei Monaten dazu entschlossen ihren Staberhof in Kellerberg rauchfrei zu führen und sind damit der Politik um einen Schritt voraus.
Störfaktor Zigarettenrauch
„Eigentlich hat uns das Rauchen ja schon lange gestört. Der Zigarettenrauch ist vom Thekenbereich immer in die Gaststube gezogen, das war sehr unangenehm. Wir haben noch einen großen Speisesaal, den wir Nichtrauchern zur Verfügung stellten, aber so abgeschieden und abseits vom Geschehen wollen viele nicht sitzen”, erzählt Alexandra Staber.
Aus diesem Grund haben sie sich nach dem Betriebsurlaub und einigen Renovierungsarbeiten dazu entschlossen ihren Gasthof komplett rauchfrei zu führen.
Viel Unterstützung
Am ersten November war es dann so weit und die Frage, wie die Gäste ihre Entscheidung aufnehmen werden, haben sie sich nicht nur einmal gestellt.
„Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen und sogar bekennende Raucher haben uns zu dieser Entscheidung gratuliert”, ist Erwin Staber erfreut.
Natürlich gab es später einige wenige Gäste, die sich beklagt haben, aber trotzdem nicht auf ihren Kaffee am Vormittag verzichten wollen und die Zigarette nun draußen genießen. „Unsere Gäste wissen es zu schätzen. Wir haben Kunden dazugewonnen, die unseren Betrieb früher nicht besucht haben, weil sie der Zigarettenrauch gestört hat”, berichtet Alexandra Staber. Und die Jungen? „Die Zechgemeinschaft im Ort kommt nach wir vor zu uns. Und noch nie ist ein böses Wort oder eine abfällige Bemerkung über unsere Entscheidung gefallen.” Auch Monteure einer nahen Baustelle haben sich an die neuen Gegebenheiten angepasst.
Keine Angst
Bereut haben die Wirtsleute ihren Schritt noch an keinem einzigen Tag, sondern fühlen sich eindeutig bestätigt. „Kein Wirt muss Angst vor einem Nichtrauchergesetz haben. Wir haben uns alleine dazu entschlossen, obwohl unsere Gäste auch auf andere Betriebe ausweichen hätten können. Mit einem einheitlichen Gesetz gelten für alle die gleichen Spielregeln”, erzählt Erwin Staber. Die Gäste sind geblieben und es sind sogar noch mehr geworden.
Ein großer Wunsch der beiden wäre es, dass das Rauchen bei der Jugend out ist und unter ihnen nicht mehr als cool oder lässig angesehen wird. „Die Zeit ist reif für ein Nichtrauchergesetz. Die Leute wollen es ja selbst, jetzt muss nur noch die Politik endlich nachziehen”, sind sie überzeugt.
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