KTS - KÄRNTNER TOURISMUSSCHULE

Facharbeiterbrief für die Schüler/innen der Kooperationsklasse „Tourismus und Pferdewirtschaft

Für den Zweig Tourismus und Pferdewirtschaft an der KTS ist dieses Jahr ein ganz besonderes: Die „Premierenklasse“ 4 CT, mit der diese Ausbildung in Kooperation mit der Partnerschule LFS Stiegerhof gestartet wurde, hat den Facharbeiterbrief der Pferdewirtschaft erfolgreich abgeschlossen. Die kleine, feine und sehr motivierte Gruppe hat zudem in diesem Jahr auch die praktischen Prüfungen in Küche und Service absolviert. Im nächsten Jahr folgt noch die Matura an der KTS. Um ein wenig Einblick in diese österreichweit einzigartige Spezialisierung zu geben, haben wir eine Schülerin und einen Schüler und die beiden Klassenvorständinnen interviewt:

Warum hast du dich für diesen Zweig entschieden?
Sarah Müller: Ich war begeistert von dem Angebot, dass man innerhalb von 5 Jahren zwei so verschiedene Ausbildungen absolvieren kann und als Endprodukt neben der Matura und dem Facharbeiterbrief in Pferdewirtschaft auch den Titel Tourismuskauffrau/Tourismuskaufmann erhält.

Welche Tipps würdest du den Schülern/innen der ersten Klasse geben?
Sarah Müller: Ich würde ihnen raten, den Glauben an sich und sein Können nicht anzuzweifeln, jede Hürde, die die einzelnen Jahre bringen, mit Zuversicht zu nehmen und optimistisch in die Zukunft zu schauen. Auch wenn die Schule viel Zeit in Anspruch nimmt, sollte man jede Minute genießen, denn im Nachhinein betrachtet war es wirklich ein schöner und unvergesslicher Abschnitt meines Lebens, den ich nie vergessen werde.

War es rückblickend eine gute Entscheidung, diesen Ausbildungszweig zu wählen?
Noah Blunder: Ja! Da wir die erste Klasse mit dieser Ausbildung sind, war es von Anfang an spannend. Uns wurden die Branchen sehr praxis- und zukunftsorientiert nähergebracht, so gewannen wir von Anfang Erfahrungen, die wir für die spätere Arbeitswelt brauchen.

Was waren die persönlichen Highlights der bisherigen 4 Jahre?
Sarah Müller: Eigentlich gibt es auf diese Frage keine zufriedenstellende Antwort, denn in diesen 4 Jahren haben wir unzählige schöne Momente erlebt. Aus diesen den schönsten auszuwählen, ist so gut wie unmöglich. Ein Anfang wäre jedoch damit gemacht, das Strandreiten in Brussa zu erwähnen. Auch war die Reise nach Wels und Salzburg sehr schön. Ich persönlich finde, dass auch die Abschlussprüfungen sowohl in der KTS als auch am Stiegerhof ein Teil der schönsten Momente waren, da sie uns ein ganzes Stück in Bezug auf Lernfähigkeit und Selbstvertrauen wachsen ließen.

Gab es die Möglichkeit, Zusatzausbildungen zu machen
Noah Bluder: Ja definitiv! Es gibt sehr viele Zusatzausbildungen an unseren Schulen, an denen wir teilnehmen durften. Jedoch mussten wir uns mit Vehemenz selbst dafür einsetzen, da für unseren Zweig diese nicht vorgesehen waren. Im Endeffekt durften wir immer daran teilnehmen und sind nun stolze Besitz der Jungbarista-, Patisserie- und Jungsommelier-urkunde. Auch nächstes Jahr warten Kurse wie Bierbotschafter und Jungbarkeeper auf uns. Ebenfalls bekamen wir an der Partnerschule Stiegerhof die Möglichkeit, Ausbildungen wie Melkkurs, Westernreiten, Jagdkurs und diverse Abzeichen zu absolvieren.

Was sind die Pläne für die Zukunft
Sarah Müller: Ich würde gern Publizistik studieren, aber man weiß nie, was die Zukunft so bringt.

Welche Kompetenzen konntest du entwickeln?
Noah Blunder: Ich konnte mein bereits vorhandenes Wissen um einiges erweitern und darauf aufbauen, Zusammenhänge finden und in die Praxis umsetzen. Wir lernten zum einen das Zubereiten verschiedenster Speisen in der KTS und zum anderen alles über die Herkunft und Herstellung von Lebensmitteln aller Art. Das Erlernte konnten wir beim Sommerpraktikum anwenden und neue Erfahrungen sammeln. Aber das Wichtigste aus diesen 4 Jahren sind Selbstvertrauen, Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen.
Und nun fragen wir auch die Klassenvorstände, wie es ihnen gelungen ist, diese „Premierenklasse“ erfolgreich zu betreuen:
Was waren für Sie die Besonderheiten der ersten Pferdewirtschaftsklasse?
Concetta Preiml: Rückblickend auf meine 30-jährige Unterrichtstätigkeit muss ich feststellen, dass es tatsächlich einige Unterschiede zwischen den Schüler/innen der Pferdewirtschaftsklassen und jenen der reinen Tourismusklassen gibt. Die Schüler, welche die Ausbildung Pferdewirtschaft und Tourismus besuchen, sind sehr naturverbunden, haben eine Leidenschaft für Tiere und bringen viele Kenntnisse aus der Landwirtschaft mit. Selbstverständlich ist ihr Motto: All das Glück der Erde findest du auf dem Rücken der Pferde. In der Wesensart sind es bodenständige, unkomplizierte junge Menschen, deren Ziel es ist, eine vielseitige Ausbildung zu erwerben, um in Zukunft in der Tourismusbranche mit der Zusatzausbildung zum Pferdewirt Fuß fassen zu können.
Was sollte man Ihrer Meinung nach für den Tourismuszweig mit Pferdewirtschaft mitbringen?
Concetta Preiml: Freude mit den Tieren, Freude an der Arbeit in der Küche und im Service und Durchhaltevermögen für die vielen Theoriefächer.
Petra Stauder: Ich sehe es gleich: die Liebe zu Pferden, die Ausdauer und das Interesse rund ums Pferd.
Hatten Sie einen persönlichen Bezug zu Pferden?
Concetta Preiml Überhaupt nicht. Aber als Sportlehrer fühlte ich mich verpflichtet, mich mit meinen Schülern über das Reiten austauschen zu können, daher nahm ich 2 Jahre lang Reitunterricht. Ich habe das nie bereut! Schon allein das Strandreiten in Italien war es wert!
Woher kommen die Schüler, was werden sie nach der Matura machen?
Petra Stauder: Aus allen Bereichen, sie müssen nicht unbedingt eine Landwirtschaft zu Hause haben. Und aus allen Bundesländern und dem Ausland. Mit dem Facharbeiterbrief für Pferdewirtschaft, der Matura und den vielen Zertifikaten können unsere Absolventen/innen im beruflichen Leben in vielen Bereichen Fuß fassen oder ein Studium beginnen.
Wie war die Zusammenarbeit?
Concetta Preiml: Neu für mich war, dass ich zum ersten Mal eine Co-Klassenvorständin bekam, nämlich Ing. Petra Stauder, welche die Klasse am Stiegerhof betreute. Es war eine exzellente Zusammenarbeit, eine Bereicherung für mich, da ich in viele neue Tätigkeitsbereiche Einblick erhielt.
Petra Stauder: Die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Preiml war immer stets auf Augenhöhe und machte mir sehr viel Spaß. Es entstand eine tiefe Freundschaft und ich bin stolz,
mit ihr diese erste Kooperationsklasse geführt zu haben.
Wir gratulieren allen Schülern und SchülerInnen der 4 CT herzlich! Natürlich freuen wir uns, wenn im Herbst 2021 dann der fünfte Jahrgang „Tourismus und Pferdewirtschaft“ die kooperative Ausbildung an der KTS Kärtner Tourismusschule und LFS Stiegerhof beginnen wird.