,Ärztehaus ist nicht barrierefrei'
Werner Pruckner – Plattform Menschen mit Behinderung haben auch Rechte – fordert Lösung.
VÖLKERMARKT (emp). Die Plattform "Menschen mit Behinderung haben auch Rechte" prangert die unzureichende Barrierefreiheit beim Ärzte-haus in Völkermarkt an. Diese entspreche nicht den gesetzlichen Vorschriften, wie sie bis Ende 2015 umgesetzt werden müssen. Dieses Datum spiele aber nur eine untergeordnete Rolle, "denn derzeit ist das Ärztehaus nicht barrierefrei", sagt Werner Pruckner von der Plattform Menschen mit Behinderung haben auch Rechte.
Problem für Rollstuhlfahrer
Für ihn ist es völlig unverständlich, "dass ein öffentliches Gebäude wie das Ärztehaus Völkermarkt von einem Rollstuhlfahrer nicht aufgesucht werden kann." Zumal es bereits seit dem Jahr 1997 ein Verfassungsgesetz gebe, "welches die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung im Bezug auf das normale gesellschaftliche Leben verbietet", betont Pruckner, der selbst sehbehindert ist.
Rampen zu schmal & zu steil
Konkret sind die beiden Rampen beim Eingang zum Ärzte-haus "nicht nutzungssicher und viel zu schmal, als dass sie zum Beispiel von einem Elektro-Rollstuhlfahrer benutzt werden können." Außerdem sei die Steigung mit rund elf Prozent viel zu hoch. "Laut Gesetz darf das Höchstmaß der Steigung einer solchen Rampe nur sechs Prozent betragen."
Stufen nach Eingang
Wer es dennoch bis ins Ärzte-haus schaffe, "steht dann erst wieder vor ein paar Stufen, die eine zusätzliche Barriere darstellen", ärgert sich Pruckner.
Kürzlich fand ein sogenanntes "Schlichtungsgespräch", initiiert von Pruckner, im Ärztehaus statt. "Bis 20. September soll seitens dieser ein Vorschlag vorliegen, wie man das Problem lösen kann. Bislang haben sich die Ärzte nicht darum gekümmert."
Auch Ärzte wollen Lösung
Dem widerspricht Medizinerin Sigrid Ellersdorfer. Ihre Praxis ist im Ärztehaus untergebracht. "Unabhängig vom Schlichtungsgespräch sind wir uns des Problems bewusst und arbeiten schon länger an einer Lösung", spricht Ellersdorfer stellvertretend für die Ärztegemeinschaft im Ärztehaus Völkermarkt. Die Ärztekammer prüfe derzeit die rechtlichen Angelegenheiten. Details wolle man aber nicht öffentlich diskutieren, sagt Ellersdorfer.
Klage als letztes Mittel
Werner Pruckner hofft, "nicht das letzte Mittel der Klage anwenden zu müssen, sollten die Ärzte keine Lösung finden." Allerdings stünde er dann vor einem weiteren Problem. "Zur Verhandlung am Bezirksgericht in Völkermarkt könnte ich gar nicht kommen: "Auch das ist nicht barrierefrei."
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