Bedi Böhm-Besim: Sammeln ist seine große Leidenschaft

- Besonders stolz ist der Eisenkappler auf seine Feuerwehrkutsche aus dem Jahr 1925
- hochgeladen von Kristina Orasche
Der Eisenkappler ist bereits seit seiner Jugend leidenschaftlicher Sammler. 2.000 Stücke nennt er mittlerweile sein Eigen.
EISENKAPPEL-VELLACH. Eine steile und schmale Straße führt hinauf zum Oldtimer- und Bauernkrammuseum von Bedi Böhm-Besim, mit dem er sich in einem umgebauten Stall neben der ehemaligen Buschenschenke "Zum Florian" niedergelassen hat.
Oben angekommen wartet der Eisenkappler bereits in seiner sogenannten "Bauernstube". Bis zu 150 Jahre alter Hausrat, Spielzeug, Feuerwehrgerätschaften und Bergwerksgeräte wurden vom Pensionisten über Jahrzehnte zusammengetragen und nach Themenbereichen gegliedert aufgestellt.
Ein kleines Stück Kindheit
Bereits seit seiner Jugend ist der Eisenkappler leidenschaftlicher Sammler. Alles begann mit Wimpeln und Fahnen. Danach folgten seltene Motorräder. Heute umfasst seine Sammlung rund 2.000 Stücke. Besonders stolz ist er auf seine Feuerwehrkutsche aus dem Jahr 1925. Mit ihr verbindet er alte Kindheitserinnerungen: "Als ich klein war, habe ich mich immer mit ein paar anderen in die alte Feuerwehr geschlichen. Dort haben wir dann so lange auf dieser Kutsche Feuerwehrmann gespielt, bis uns jemand rausgeschmissen hat", erinnert sich Böhm-Besim. "Man kann schon sagen, dass es ein Stück Kindheit für mich ist, das ich mir damit erhalten konnte. In der Kutsche zu sitzen, bringt alte Erinnerungen zurück", so der Pensionist weiter.
Sammelleidenschaft
Der Eisenkappler ist mittlerweile bereits 78 Jahre alt. Seine Sammelleidenschaft ist aber nach wie vor noch immer ungebrochen, wie man auch in seinem Museum sehen kann. "Ich habe so viel Freude damit, wenn ich alte Sachen restaurieren und wieder so herrichten kann, dass sie aussehen wie in vergangenen Zeiten", erzählt der Eisenkappler beim Rundgang. Die Restaurierung einer alten Kirchenglocke zum Beispiel hat den Eisenkappler mehrere Tage beschäftigt. "Ich musste sie komplett auseinanderbauen, um sie vom Kirchturm runterzubekommen. Dafür habe ich jedes einzelne Teil beschriftet und natürlich auch gründlich gereinigt und dann hier wieder zusammengebaut. Und sie funktioniert wieder wie damals", erzählt Bedi Böhm-Besim stolz.
"Sammler sind verrückt"
Mittlerweile platzt das Museum des 78-Jährigen aber bereits aus allen Nähten: "Mit einigen Sammelstücken musste ich auch schon in mein Privathaus ausweichen." Das Museum auszumisten ist jedoch keine Option für den Eisenkappler. "Sammler sind ja eigentlich auch immer ein bisschen verrückt. Ich gebe nur her, was nicht 100-prozentig in meine Sammlung passt, von anderen Sachen möchte ich mich nicht trennen."
Geschenk für die Frau
Doch was sagt seine Frau zur zeitintensiven Sammelleidenschaft des Eisenkapplers? "Wir sind mittlerweile bereits weit über 50 Jahre verheiratet. Meine Frau ist Kummer gewohnt", scherzt Böhm-Besim.
Am Ende der Führung verrät er aber doch noch, wie es ihm immer wieder gelingt seine Frau zu besänftigen: "Hin und wieder schenke ich ihr seltene Stücke, wie zum Beispiel ein Motorrad oder eine alte Perchtenmaske, da ist sie dann auch stolz darauf und bereit, einiges zu verzeihen."
ZUR PERSON:
Name: Bedi Besim-Böhm
Alter: 78
Familienstand: verheiratet, drei Kinder
Beruf: Pensionist
ZUR SACHE:
In der vergangenen Ausgabe haben wir mit unserer neuen WOCHE Serie "Wir sind Kärnten" gestartet.
Für die weiteren Beiträge zu dieser Serie rufen wir auch die WOCHE-Leser auf aktiv zu werden.
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Infos: Tel.: 0664/80 666 66 72, simone.jaeger@woche.at





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