Mit dem Buschen zur Weihe
Carmen Komar aus Lippendorf lernte das Palmbuschenbinden von ihren Großeltern.
In der Fastenzeit vor Ostern herrscht im Haus der Familie Komar in Lippendorf Hochbetrieb. Mehrmals in der Woche kommt die ganze Familie zusammen und hilft Carmen Komar beim Binden der Palmbuschen. Komars Großmutter Barbara „Beta“ Stuler verkaufte selbst 30 Jahre lang Palmbuschen am Mittwoch-Markt in Völkermarkt.
„Wir binden drei verschiedene Varianten“, erklärt Carmen Komar. Kleine Palmbuschen werden mit Geschenksbändern zusammengehalten. Die klassischen Palmbuschen werden mit Weiden gebunden. „Wichtig ist dabei, dass es immer eine ungerade Anzahl von Weidenringen ist“, ergänzt Komar. Dann gibt es noch kunstvolle Palmbuschen, bei denen die Weiden korbartig geflochten werden.
Eigene Palmkätzchen
Familie Komar deckt ihren Bedarf an Palmkätzchen aus eigener Nachzucht. „Palmkätzchen brauchen viel Wasser“, erklärt Komar, „leider wetzen sich aber auch Rehböcke gerne an den Stauden, was nicht gut für die Palmkätzchen ist.“ Zu einem richtigen Palmbuschen gehören auch Buchsbaum, Wacholder und Segenbaum. Nach der Palmweihe laufen die Kinder dreimal ums Haus. „Bei einem nahenden Unwetter werfe ich einige Zweige in den Ofen, damit der Rauch das Gewitter vertreibt“, erklärt Angela Stuler. Die Palmkätzchen werden auch in den Rauhnächten um Weihnachten zum Räuchern verwendet.
Die Palmbuschen von Carmen Komar bekommen Interessierte am Mittwoch-Markt in Völkermarkt.
ZUR SACHE: DER PALMSONNTAG
Der Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Mit Palmweihe und Prozession wird des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gedacht. In der Kirche wird die Passion gelesen. Nach der Weihe der Palmbuschen werden sie dreimal ums Haus getragen, zum Schutz vor Blitz, Feuer und anderem Unheil. Einzelne Zweige werden in die Herrgottswinkel gelegt.
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