Leserbrief
"Warum sollen alle Schäden die Selbstständigen, Bauern und Arbeiter der Privatwirtschaft tragen?"
Ein Leserbrief von Franz Jamnig hat die WOCHE erreicht.
"Sind wir Schuld?
Warum sollen alle Schäden die Selbstständigen, Bauern und Arbeiter der Privatwirtschaft tragen. Die kleinen Geschäfte und die Gastronomie sind im freien Fall, jedoch alle Politiker, Polizisten, Lehrer
und Beamte haben genau soviel Einkommen wie vorher. Wir werden genau von jenen regiert und kontrolliert, die die Krise nicht direkt spüren.
Ich betreibe mit sieben Mitarbeitern Landwirtschaft mit Direktvermarktung, eigener Fleischerei und zwei Bauernimbiss-Stuben. Jetzt vor Ostern machen wir normalerweise den besten Umsatz vom ganzen Jahr. Die Lager sind voll und die Bauernimbiss-Stuben müssen wir geschlossen halten. Unsere Osterschinken, Würste,Speck und Salami werden noch traditionell mit langer Vorbereitungszeit hergestellt.
Wenn ich jedoch ein Lebensmittelgeschäft besuche, sehe ich dass die auch die selben Produkte wie wir, ohne besondere Schutzmaßnahmen verkaufen dürfen, dann frage ich mich mit welche Begründung?
Es hat den Anschein, dass jetzt in der Krise eine Marktbereinigung stattfindet. Die Lebensmittelkonzerne machen bis 200 Prozent mehr Umsatz und bekommen noch gratis Personal vom Bundesheer, welches auch wir bezahlen. Nur die kleinen müssen geschlossen halten. Wenn die Ostern vorbei sind, können wir unsere Qualitätsprodukte bei der TKE entsorgen. Auf der Strecke bleiben wieder einmal die Bauern, die kleinen Selbstständigen und die Arbeiter der Privatwirtschaft."
Franz Jamnig per Mail aus Völkermarkt.
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