Wenn der Schmuck weg ist ...
Fehlende Dokumentationen erschweren Schmuckbewertungen nach Einbrüchen. Juwelier klärt auf.
VÖLKERMARKT (sj). Im Vorjahr hatte Juwelier Harald Kanzian, der zwei "L'Orafo"-Geschäfte in Völkermarkt und Kühnsdorf betreibt, in sechs Fällen mit der Schmuckbewertung nach Einbruchsdiebstählen zu tun. Diese gestaltet sich für Kanzian in jenen Fällen schwierig, in denen die Einbruchsopfer keine Dokumentation wie Beschreibung, Fotos oder Rechnung der gestohlenen Schmuckstücke haben. "Leider fotografieren die wenigsten ihren Schmuck", bedauert der Juwelier.
Fotos sind wichtig
Die Schmuckbewertung ist in erster Linie für die Versicherungen wichtig. "Wenn nichts da ist, wird es kompliziert", erklärt Kanzian. Deshalb betreibt der Juwelier laufend Aufklärungsarbeit und weist Kunden darauf hin, ihren Schmuck zu fotografieren, eine Beschreibung zu machen und im Optimalfall (sofern noch vorhanden) die Rechnung aufzubewahren.
Kein Schmuck im Bad
Natürlich ist auch die sichere Aufbewahrung des Schmuckes ein Muss. "Meistens befindet sich der Schmuck aber nicht im Tresor, sondern im Alibert im Bad", sagt Kanzian aus Erfahrung. So macht man aber nicht nur Einbrechern ein leichtes Spiel, sondern schadet auch dem Schmuck selbst. Durch die Aufbewahrung im Bad kann Edelmetall dunkel werden. "Das hat mit Partikeln in der Luft zu tun, zum Beispiel durch die Verwendung von Duschgels oder Shampoos", erläutert Kanzian.
Regelmäßige Bewertung
Grundsätzlich rät Kanzian, Schmuck alle zehn bis 15 Jahre beim Juwelier des Vertrauens neu bewerten zu lassen: "Der Wert eines Schmuckstückes kann im Laufe der Zeit zum Beispiel durch gestiegene Edelmetallpreise um einiges höher sein, als der einstige Kaufpreis."
Zur Sache: Das rät die Polizei
Um im Falle eines Einbruches genaue Angaben über die gestohlenen Gegenstände machen zu können, gibt es die Möglichkeit, ein Eigentumsverzeichnis anzulegen. "Eine Vorlage dazu kann man sich im Internet herunterladen oder auf jeder Polizeiinspektion holen", erklärt Bezirkskriminalreferent Rudolf Stiff. Darin werden zum Beispiel Fernseher mit Marke, Gerätenummer und Preis eingetragen. Auch Fahrräder können eingetragen werden, für sie gibt es zusätzlich die Möglichkeit eines eigenen Fahrradpasses (ebenfalls bei der Polizei erhältlich). "Von Wertgegenständen wie Schmuck oder Antiquitäten empfiehlt es sich, zusätzlich zur Beschreibung Fotos zu machen", ergänzt Stiff.
Kostenlose Beratungen
Weiters ist es auch möglich, sich kostenlos durch Präventionsbeamte in Sachen Einbruchsschutz beraten zu lassen. Eine solche Beratung kann auf jeder Polizeiinspektion oder beim Bezirkspolizeikommando unter 059133 2140-300 angefordert werden.
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