Gastronomie
„Wir müssen planen können!“
In Aussicht gestellte Öffnung für Gastgärten ist für Wirte "unplanbar".
BEZIRK VÖLKERMARKT. „Als Selbstständiger muss man Planbarkeit haben“, sagt Silvia Pukart vom Restaurant und Hotel Silvia am Klopeiner See zur aktuellen Situation für die Gastronomie. „Mir persönlich wäre es lieber, noch zwei Wochen länger geschlossen zu halten und dann ganz aufsperren zu können, als ständiges Auf und Zu.“ Die vorerst in Aussicht gestellte Öffnung ab 27. März nur für Gastgärten sieht sie problematisch: „Wie soll man das mit den Mitarbeitern und dem Einkauf für das Restaurant planen?“, fragt Pukart.
Keine Spontan-Gäste
Mit den Corona-Tests für Gäste ist Pukart ebenfalls „sehr unglücklich“, wie sie sagt: „Ich höre von vielen Friseuren, dass die Laufkundschaft fehlt. Und das wird auch in der Gastronomie so sein – für uns sind das aber sehr wichtige Gäste.“ Aktuell bietet das Restaurant Silvia am Wochenende „Kuchen to go“ an, keine Speisen zum Abholen. „Das ist alleine machbar – wir müssen auf die Kosten achten“, sagt Pukart. Sie betont: „Es gehören jetzt die Spielregeln definiert: Was ist die Voraussetzung? Das müssen wir vor dem Aufmachen wissen!“
Lösung ist „nicht tragbar“
Rudolf Tomaschitz-Türk, Wirt vom Gasthof Zenkl in Wildenstein, sagt ebenfalls: „Mir wäre es lieber, wir beißen noch zwei oder drei Wochen länger durch und können dann so wie voriges Jahr öffnen.“ Die Gastgarten-Test-Lösung nennt er „komplett nicht tragbar für ein Landgasthaus“. Auch er hebt die Planbarkeit hervor: „Wie soll man einkaufen? Ich habe rund 140 Quadratmeter überdachte Terrasse – aber wenn es windig ist, ist es auch zu kalt.“
Neugestaltung
Im ersten Lockdown 2020 hat Tomaschitz-Türk die Terrasse und den Spielplatz neu gestaltet, derzeit erneuert er die Toiletten-Anlagen im GH Zenkl. „So können wir die Phase nutzen“, sagt er. Von Freitagabend bis Sonntag bietet er eine große Speisekarte für Gerichte zum Abholen an. Mit selbstgemachten Pasteten etc. und dem Verkauf von Fleischspezialitäten, Garnelen und Wein hat man sich ein zweites Standbein geschaffen. „Wir probieren alles, was geht", sagt Tomaschitz-Türk. "Derzeit können wir auch nur rundherum alles herrichten, hoffen, dass die Situation bald besser wird, und Regionalität unterstützen.“
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