Kranzniederlegung
Van der Bellen war zu Besuch in Bad Eisenkappel

- Kranzniederlegung am Peršmanhof. Am Bild: Landeshauptmann Peter Kaiser, Bürgermeisterin von Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela Elisabeth Lobnik, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bürgermeisterin von Črna na Koroškem Romana Lesjak und Bürgermeister von Globasnitz/Globasnica Bernhard Sadovnik.
- Foto: LPD Kärnten/Varh
- hochgeladen von Julia Anna Strammer
Am vergangenen Sonntag wurden am Peršmanhof zu Ehren, der elf ermordeten Menschen, Kränze niedergelegt. An dieser Gedenkfeier nahmen unter anderem Bundespräsident Van der Bellen und Landeshauptmann Peter Kaiser sowie der Bürgermeister von Globasnitz und die Bürgermeisterin von Eisenkappel-Vellach teil.
VÖLKERMARKT. Heute ist der Peršmanhof oberhalb von Bad Eisenkappel Gedenkort und Museum. Am 25.04.1945, wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges, fand hier ein schreckliches Kriegsverbrechen statt. Vier Erwachsene und sieben Kinder der Familien Sadovnik und Kogoj wurden von Angehörigen des SS-Polizeiregiments 13 ermordet. Im Gedenken an sie legten am vergangenen Sonntag Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Landeshauptmann Peter Kaiser Kränze vor dem Peršmanhof nieder.
Ehrenzeichen des Landes
"Wir werden diese Geschichte nicht vergessen", versprach Van der Bellen und verwies auf die Bedeutung des militärischen Widerstandes der Kärntner Slowenen gegen das NS-Regime. Der Landeshauptmann hat im vergangenen Jahr stellvertretend für alle Opfer aus der Peršmanfamilie Amalia Sadovnik mit dem Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnet. Sie und ihre Schwester Ana wurden beim Massaker schwer verletzt, von den Tätern aber für tot gehalten.
Nächstes Jahr wird ein Gedenkjahr
Erst einen Tag später wurden sie inmitten der Verstorbenen gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Darauf ging Kaiser auch bei der Kranzniederlegung ein: "Das Land Kärnten wird der Leistung von Angehörigen der slowenischen Volksgruppe für die Befreiung Österreichs vom nationalsozialistischen Regime immer in Dankbarkeit gedenken." 2025 werde in Kärnten offizielles Gedenkjahr sein: "Wir werden dabei niemanden vergessen, der oder die alles für Österreich gegeben hat – wir werden auch in Würde, Dankbarkeit und tiefer Trauer an die elf Menschen denken, die hier am Peršmanhof ermordet wurden", so Kaiser.
Historische Orte sind wichtig
"Wir müssen uns die Geschichte stets vor Augen halten, um daraus lernen zu können. Damit sich diese schrecklichen Verbrechen nie mehr wiederholen. Damit Hass und Menschenverachtung niemals wieder als politisches Instrument eingesetzt werden. Gerade jetzt, da es immer weniger Zeitzeugen gibt, die uns von ihren Erfahrungen berichten können, gewinnen historische Orte immer mehr an Bedeutung. Der Peršmanhof ist ein solcher Ort. Ich bin allen, die Ihre Zeit und Energie in das Aufrechterhalten dieser Erinnerung stecken, außerordentlich dankbar", betonte der Bundespräsident.
Persönliche Traumata
Der Bürgermeister von Globasnitz, Bernard Sadovnik, ist selbst Nachkomme der Familien des Peršmanhofes. Er berichtete, dass das Massaker oft ideologisch missbraucht worden sei und die Familien lange Anfeindungen von deutscher und slowenischer Seite ausgesetzt gewesen seien. Die Täter seien nie verurteilt worden und in den Opferfamilien gebe es persönliche Traumata auch über die Generationen hinweg. Dem Bürgermeister ist es daher wichtig, diese Ereignisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


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