Fest der tausend PS
Jetzt wird’s staubig. Die Tractor Pulling-Staatsmeisterschaft gastiert in Unterburg.
Wenn es am 4. bzw. 5. August wieder tausende Menschen nach Unterburg zieht, dann hat fix Josef Peketz seine Finger im Spiel. Er ist der Organisator des Tractor Pulling-Staatsmeister-schaftslauf hier in Kärnten, der alle zwei Jahre Motorsportbegeisterte in seinen Bann zieht – und bei dem die WOCHE Medienpartner ist.
Doch was ist eigentlich Tractor Pulling? Peketz: „Schnell gesagt ist es der stärkste Sport auf Rädern. Wir reden hier von Tractores mit bis zu 10.000 PS. Wenn diese Maschinen einmal Gas geben, kann man sich anhalten.“ Die Tractores sind keine herkömmlichen bzw. serienmäßigen Trakoren, wie man sie von einem Landmaschinenhändler kennt. Sie werden von den einzelnen Teams umgerüstet und zum Beispiel mit Flugzeug-, Panzer-, Prototypmotoren, 18 Zylinder-Sternmotoren oder V8 Automotoren ausgestattet. Dazu noch ein origineller Name und das Design entsprechend gestaltet und schon ist das PS-Monster startbereit.
Gegner Bremswagen
Beim Tractor Pulling geht es darum, einen so genannten Bremswagen auf einer 160 Meter langen und zehn Meter breiten Bahn so weit wie möglich zu ziehen. „Die Schwierigkeit dabei ist, dass der Bremsbakken am Bremswagen seinen Schwerpunkt mit jedem gefahrenen Meter nach vorne verlagert und dadurch eben das Bremsen das Tractors eingeleitet wird“, erklärt Peketz. Schafft es der Pilot, die Zugdistanz von 100 Metern zu erreichen, spricht man von einem Full Pull. Dadurch kommen die Fahrer eine Runde weiter. Im Pull-Off (Finale) wird der Bremswagen nochmals zusätzlich beschwert. Sieger ist der, der am Schluss den Bremswagen am weitesten gezogen hat.
„Ähnlich wie Erdgas“
Zum Thema Umweltverträglichkeit meint Erich Deix, Umweltbeauftragter der österreichischen Tractor Pulling Organisation: „Viele der Fahrzeuge werden schon mit Ethanol oder Methanol betrieben. Das hat Vorteile bei der Leistungssteigerung der Motoren. Zudem bietet dieser Kraftstoff eine hervorragende CO2-Bilanz, ähnlich wie Erdgas.“
Freuen dürfen sich die Fans auf den amtierenden Staatsmeister in den beiden „Königsklassen“, 3,5 und 4,5 Tonnen, Wolfgang Grafetsberger (Team Morpheus). Sein Tractor wird mit einem Transmash V12 Diesel (von einem russischen Panzer) angetrieben.
Die Stars der heimischen Tractor Pulling Szene
Morpheus: Fahrer Wolfgang Grafestberger; 4,5 Tonnen Gewicht; 2.500 PS; 38.800 ccm; Panzermotor.
Bad Medicine: Hubert Strengberger, 4,5 Tonnen, 2.500 PS; 18.000 ccm; Steyr V12.
Black Devil: Bernhard Gusenbauer; 4,5 Tonnen; 3.600 PS; 2 x 28.000 ccm; 2 x Allison V1710/Flugzeugmotor.
Blue Power: Alexander Nachbar; 3,5 Tonnen; 1.700 PS; MAN V10 LKW Motor; 18.000 ccm.
Brutus: Manfred Obruly; 3,5 Tonnen; 1.500 PS; 29.000 ccm; Continetal AVSI-1790 Motor (vom M88 Panzer).
Final Destination: Karl Helmbrecht; 2,5 Tonnen; 2.200 PS; 38.800 ccm; Transmash V12 (Panzermotor).
Spartakus: Dominic Makolm; 2,5 Tonnen; 2.400 PS; 9.700 ccm; Steyr 615 WD (LKW 19S32 - Motor).
Das Programm zum Tractor Pulling 2012
Am Samstag, 4. August, geht’s gesellschaftlich los. Bei der 100.000 PS-Party und Coyote Ugly Show geht’s ab 18 Uhr bei freiem Eintritt so richtig ab.
Am Sonntag, 5. August, beginnt um 9 Uhr das eigentliche PS-Spektakel. Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt. Ansonsten: 20 Euro, die sich lohnen. Josef Peketz konnte tolle Gaststarter gewinnen: Code Red (Belgien), Cuore Rosso Reloaded, Four No Hemi (beide aus Italien), Dark Side of the Moon, Moving Mountains, Blue Hazard, Red Attraction, Rednex, Popeye (alle Holland), Slaedehunden, Rabbit G’n Mad (Dänemark), Wild Star (Luxemburg) – alle Tractores mit bis zu 10.000 PS.
www.oetpo.org
http://www.oetpo.org/
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