Völkermarkt
Völkermarkter "Adler" zum Winterschlaf verdammt
Josef Kerth berichtet als Vorstand der VST „Adler“ Völkermarkt über die weitere Vorgehensweise des Vereines in einer äußerst unsicheren Zeit.
VÖLKERMARKT. Die VST „Adler“ Völkermarkt befinden sich derzeit wie alle Eishockeyvereine im Kärntner Breitensport im zwangsbedingten Winterschlaf. Das Anfang Oktober aufgenommene Training musste mit der Verkündigung des erneuten Lockdowns kurz vor Meisterschaftsbeginn jäh abgebrochen werden. Was bleibt, ist ein großes Fragezeichnen in den Köpfen der Vereinsmitglieder. Ob und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, ist ungewiss.
Betrieb steht derzeit still
Der freiwillige Rückzug aus der Kärntner AHC Division I in der letzten Saison geschah aufgrund der ungewissen Zukunftsplanung in Pandemiezeiten: „Da uns die anhaltende Pandemielage keine Planungssicherheit eben kann, haben wir uns freiwillig in die Unterliga zurückgezogen, wo wir, sofern ein Betrieb in diesem Jahr überhaupt zustande kommt, an den Start gehen werden“, so Josef Kerth als Vorstand der "Adler" . Kerth, der durch seine über 30-jährige Tätigkeit als Sektionsleiter beim VST derart routiniert agiert und weiß, dass im Eishockey viel passieren kann, reagiert äußerst abgebrüht auf die momentane Lage, wenngleich sich ein wenig Wehmut beimischt: „Es schmerzt natürlich, dass wir mit Ausnahme der 12 Profis, die in Kooperation mit dem HTC Ferlach im HTC Eissport Center in Ferlach trainieren dürfen, zum Nichtstun verdammt worden sind. In der Eishalle in Völkermerkt ist der Betrieb derzeit ausgesetzt. Denn auch für den Nachwuchs im Breitensport wäre es extrem wichtig, zu trainieren, um dran zu bleiben.“
Nachwuchsförderung als A und O
Die gezielte Schwerpunktsetzung des Vereins lag und liegt in der Förderung der Nachwuchsspieler, die in Völkermarkt die Möglichkeit erhalten sollen, den Eishockeysport aktiv ausüben zu können: „Wir wollen Kindern eine Perspektive geben und sie zur Bewegung motivieren. Daher ist die Unterstützung des Nachwuchses wichtiger, als die Klasse, in welcher die Kampfmannschaft spielt“, betont Josef Kerth. Auf diese Weise sollen Spieler vom eigenen Nachwuchs heraufgezogen werden, weshalb auch die Kampfmannschaft durch und durch aus einheimischen Nachwuchshoffnungen besteht, verfeinert durch einzelne einheimische Cracks wie Johannes Esterl, Sandro Seifried oder Thomas Lesjak, die bereits in der Division I ihre Erfahrungen gesammelt haben: „Auch in den erfolgreichsten Zeiten fokussieren wir uns in Völkermarkt immer auf den Nachwuchs, weshalb wir auch in allen Nachwuchsklassen Mannschaften stellen. Die Kunsteisanlage in Völkermarkt soll optimale Voraussetzungen ermöglichen, um die Jugend zum Sport zu bringen, ganz gleich ob es das Eishockey oder das Eisschuhlaufen ist.“ In den besten Zeiten wies der Verein 120 Spieler auf, was durch Corona ein wenig abgeflaut ist: „Viele haben den Anschluss verloren oder sich in diverse Einzelsportarten reingehängt.“ Konkrete Ziele nimmt sich der Verein aufgrund der Ungewissheit mitten in der Corona-Pandemie nicht vor: „Optimal wäre es, wenn wir in den nächsten Jahren zumindest in der AHC Division II spielen könnten, da sie sportlich mehr zu bieten hat.“ So kann man nur auf eine Verbesserung der Lage hoffen, damit der Breitensport wieder erstarken kann.
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