Bezirk Völkermarkt

So ist die Lage am Immobilienmarkt

Was tut sich in Zeiten wie diesen am Immobilienmarkt? Wie groß ist die Nachfrage?
Wir haben uns bei zwei Immobilienexperten aus dem Bezirk erkundigt.

BEZIRK VÖLKERMARKT. Die Nachfrage nach Immobilien ist aufgrund der Teuerungen, auch aufgrund der verschärften Finanzierungssituation ein wenig zurückgegangen. „Es herrscht deshalb auch ein Käufermarkt und die Immobilienpreise sinken etwas“, berichtet Katharina Riedl, Immobilienexpertin der Taurus Immobilien. Generell ist die Nachfrage im Bezirk aber sehr groß. „Nicht nur die Einheimischen sind hier auf Immobiliensuche, sondern auch sehr viele Menschen aus anderen Bundesländern sowie aus anderen Ländern“, so Riedl.

Internationale Anfragen

Sehr viele Anfragen gibt es aus Deutschland, Holland und der Schweiz. In den letzten zehn Jahren hat sich hier der Markt verändert, sodass Immobilien nicht nur für den Alters- oder Zweitwohnsitz gefragt sind, sondern immer mehr Familien ihren Lebensstandort in die Region verlegen möchten.

Beliebte Orte

Besonders beliebt sind die Gemeinde St. Kanzian, Eberndorf, Griffen, Diex sowie Völkermarkt. Die höchsten Immobilienpreise gibt es in St. Kanzian und Völkermarkt. „Populär sind sonnige und ruhige Plätze mit einer guten Infrastruktur, oft ist Seenähe ein Wunschkriterium und vermehrt orientieren sich die Kunden bei der Gemeindewahl auch nach dem Kinderbetreuungs- und Schulangebot“, so Riedl.

Das wird gekauft

Im Bezirk Völkermarkt verkaufen sich günstigere Objekte nach wie vor sehr gut. Das sind in der Regel sofort bewohnbare Häuser bis 200.000 Euro. „Auch Immobilien (Wohnhäuser) im höheren Preissegment sind gefragt, besonders rasch beziehbarer Neubau oder umfangreich sanierte Objekte“, sagt die Immobilienexpertin. Mietwohnungen sind in so gut wie jeder Gemeinde knapp. Altersgerechte Wohnungen zu finden wird dabei immer schwerer. „Ältere Personen, die ihr Haus verkaufen und sich verändern möchten oder müssen, suchen oft Jahre nach einer geeigneten Wohnung. Besonders gefragt wären hier ruhige, barrierefreie 2-Zimmerwohnungen mit einem Balkon, etwas Aussicht und fußläufiger Infrastruktur“, so Riedl. Als Geldanlage sind kleine Eigentumswohnungen und Baugrundstücke ohne Bebauungsverpflichtung gefragt.

Erwartungen für 2024

Bei Remax geht man davon aus, dass das Immobilienangebot weiter steigen wird. Die Nachfrage dürfte zwar wieder ein etwas weniger werden, aber nicht mehr so wie in den Jahren zuvor. „ Der Preistrend bei Wohnimmobilien freut die Käufer, er bleibt weiterhin auf minus“, berichtet Dietmar Knapp, Geschäftsführer von Remax My Home. Wirkliche Nachfragesteigerungen erwartet man bei Mietwohnungen. Je zentraler, desto höher die Nachfrage. „Die einzigen erkennbaren Preiserhöhungen soll es 2024 für neue, frei vereinbarte Mietabschlüsse geben“, so Knapp. Bei Kaufobjekten erwartet man, dass die Nachfrage sowohl bei Einfamilienhäusern, Einzellagen, Wochenhäusern, aber auch Eigentumswohnungen in allen Lagen, Baugrundstücken, Land- und Forstwirtschaften sowie allen gewerblichen Objekttypen geringer wird. „Abstufungen ergeben sich aus der Lage, je besser die Lage, desto stabiler die Nachfrage und geringer der Rückgang“, sagt der Immobilienexperte. Die sinkenden Eigentumswohnungspreise und die steigende Mietnachfrage wären an und für sich eine gute Kombination für Anleger, allerdings dämpfen das allgemeine Zinsniveau und die Inflation die Erwartungen. Bei den Gewerbeimmobilien ist die Prognose eine bessere, aber auch auf einem überschaubaren Niveau.

Herausforderungen

Der Immobilienmarkt wird auch im kommenden Jahr einige Herausforderungen mit sich bringen. Es gibt Stimmen, dass sich die Finanzierungssituation ab dem zweiten Quartal verbessern soll. Fix ist aber nichts. Bei Taurus Immobilien geht man davon aus,, dass der Käufermarkt nicht so bestehen bleiben wird. „Die große Hürde beim Immobilienverkauf wird es sein, seine Immobilie aus dem bestehenden Angebot hervorzuheben und im Vergleich dazu möglichst attraktiv zu gestalten“, so Riedl. Dafür wird neben einer sehr guten Aufbereitung von Bildmaterial auch eine breitgefächerte Nutzung von Werbemitteln auf Internetplattformen, Printmedien und Social Media sowie die perfekte Aufbereitung von Verkaufsunterlagen und Beratung notwendig sein. „Umso mehr detailreiche Informationen der Interessent und auch die finanzierende Bank präsentiert bekommt, umso seriöser und einfacher verläuft der gesamte Verkaufsprozess, was letztendlich allen zugutekommt“, berichtet die Immobilienexpertin von Taurus Immobilien. Bei Taurus setzt man dabei auch auf die Digitalisierung. „Kunden können sich unsere Objekte vorab virtuell ansehen und die Räumlichkeiten in 2D- und 3D-Ansicht erkunden“, so Riedl.