Wenn der Sohn zum Pflegefall wird

Elke Rosenzopf (li.) und Anda Petek (re.) vom Hilfswerk, die Eltern Ingrid und Rudi Petelenk mit Bernhard
  • Elke Rosenzopf (li.) und Anda Petek (re.) vom Hilfswerk, die Eltern Ingrid und Rudi Petelenk mit Bernhard
  • hochgeladen von Simone Jäger

GRABELSDORF. Der 13. September 2015 veränderte das Leben von Familie Petelenk von einer Sekunde auf die andere. In dieser nebligen Nacht prallte der Sohn von Ingrid und Rudi Petelenk mit seinem Auto gegen eine Hausmauer und erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
Dieser Unfall machte aus dem damals 26jährigen fußballbegeisterten Bernhard, der bei der Firma Mahle arbeitete und einen Zwillingsbruder namens Rudi hat, einen 100%igen Pflegefall. "Die Ärzte haben uns damals schon auf der Intensivstation gesagt, wir sollten uns gleich auf die Suche nach einem Pflegeplatz in einem Heim machen", erinnert sich Rudi Petelenk. Doch das kam für die Familie nicht in Frage. Sie wollten ihren Bernhard zu Hause pflegen.

Umbau und Hebelift

Was folgte, waren massive Umbauten, um Vorhaus, Bad und Schlafzimmer im elterlichen Einfamilienhaus barrierefrei zu machen. Zudem schaffte die Familie einen Hebelift an. "Anders wäre es nicht möglich, einen erwachsenen Mann zu waschen und zu wickeln", erklärt Ingrid Petelenk, die selbst als Pflegehelferin im Klinikum Klagenfurt arbeitet. Die Kosten für den Umbau und den Lift beliefen sich auf rund 30.000 Euro.

Reha in Spezialklinik

Nach vier Monaten im Krankenhaus wurde Bernhard für weitere vier Monate in eine Reha-Klinik in Wien-Meidling überstellt, die auf Schädel-Hirn-Traumata spezialisiert ist. Während dieser Zeit nahm sich Bernhards Vater, der bereits in Pension ist, eine Wohnung in Wien, um jeden Tag bei seinem Sohn sein zu können: "Ich habe in der Klinik andere Eltern kennengelernt, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben und deren Kindern es wieder gut geht. Das hat mir Hoffnung gegeben."

Fortschritte daheim

Seit Mai 2016 wird Bernhard nun Zuhause gepflegt. Er muss gewickelt und künstlich ernährt werden. Die Eltern werden dabei vom Hilfswerk unterstützt. "Bernhard versteht alles, was gesprochen wird, er kann sich nur nicht artikulieren", erklärt seine Mutter. Durch ständige Therapien und die familiäre Zuwendung kann er sich mittlerweile mit Augenzwinkern ("Ja") und Kopfneigen ("Nein") verständlich machen. "Und wenn ihm etwas gar nicht passt, boxt er mit der Hand", schmunzelt sein Vater.
Die Eltern hoffen auf weitere Fortschritte, dazu braucht es viel Geduld: "Der Faktor Zeit spielt die größte Rolle".

Dank für Unterstützung

Im vergangenen Jahr erhielt Familie Petelenk viel Unterstützung, für die sie sich bei allen bedanken möchten. "Bernhards Arbeitgeber Mahle rief unter den Mitarbeitern eine Spendenaktion ins Leben, ebenso seine früheren Fußballvereine, der DSG Klopeiner See und die Sportfreunde Rückersdorf", nennt Ingrid Petelenk dankbar einige der Helfer.

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