Hochwasserschutzbecken in Gösselsdorf eröffnet
GÖSSELSDORF. Vergangenen Freitag wurde das Rückhaltebecken in Gösselsdorf, das in Zukunft vor hundertjährigen Hochwassern (HQ 100) schützen soll, offiziell eröffnet. In Betrieb genommen musste es allerdings bereits in der Woche davor werden, da aufgrund der starken Regenfälle das Rutar Lido und der Campingplatz am Gösselsdorfer See unter Wasser standen. „Es herrschte Gefahr im Verzug“, bestätigte Bezirkshauptmann Gert Klösch in seiner Ansprache.
„Das Hochwasserrückhaltebecken hat ein Fassungsvermögen für rund 180.000 Kubikmeter Wasser“, erklärte Bauleiterin Christina Prax vom Wasserbau Kärnten. Bei einem HQ 100 müssen 48 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgeführt werden. Der Suchabach im Ort ist auf 23 Kubikmeter beschränkt. „Das Rückhaltebecken dient dazu, die Hochwasserpitze von 48 auf 23 Kubikmeter zu verringern“, so Prax.
Da statistisch gesehen das Rückhaltebecken nur einmal in zehn Jahren zum Einsatz kommen wird, wurde auch ein Naherholungsgebiet für die Bewohner eingerichtet. „Es gibt einen Grillplatz mit Zugang zum Wasser, eine Aussichtsplattform und ein Feuchbiotop als Rückzugsraum für Tiere“, ergänzt Eberndorfs Bürgermeister Gottfried Wedenig.
Insgesamt sind nun 193 Objekte in Gösselsdorf vor einem HQ 100 geschützt. „Ein Restrisiko bleibt jedoch immer, denn ein absoluter Schutz vor Hochwasser ist nicht möglich“, warnt Prax.
In weiterer Folge soll nun auch der Seebach ausgebaut werden. "Wir haben vor, in der übernächsten Gemeinderatssitzung eine Planungsstudie zu vergeben, damit auch Buchbrunn und Kühnsdorf vor Hochwasser geschützt werden können", so Wedenig.
ZUR SACHE:
Die Bauzeit betrug drei Jahre, es wurden 3,89 Millionen Euro investiert. Erste Gespräche über einen nötigen Hochwasserschutz in Gösselsdorf gab es jedoch schon viel früher auf Initiative der Bürgerinitiative mit Sprecher Josef Riegl.
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