Die Betriebsnachfolge ist gesichert
Selina Santer aus Völkermarkt ist Österreichs jüngste Hafnermeisterin.
VÖLKERMARKT. Zierliche Figur, blonde lange Haare und lange Fingernägel – Selina Santer (22) ist der beste Beweis dafür, dass man Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen darf. Denn was die Völkermarkterin beruflich macht, ist definitiv nicht auf den ersten Blick erkennbar: Santer hat gerade die Meisterprüfung zur Hafnerin (Ofensetzerin) erfolgreich absolviert und arbeitet im Betrieb ihres Vaters Gerhard Santer mit, den sie einmal übernehmen wird.
Ehrgeizig ans Ziel
"Ich wollte schon immer Ofensetzerin werden", erklärt Santer. Sie besuchte die Schule für Wirtschaft und Mode in Klagenfurt, um Buchhaltung zu lernen. Nach der Matura besuchte sie in Stoob im Burgenland ein zweijähriges Kolleg für Keramik und Ofenbau. "Wir waren im Kolleg mehr Mädchen als Buben, aber ich war das einzige Mädchen, das lieber in der Werkstatt war, als bei der Keramik", sagt Santer.
Nach einem weiteren Praktikumsjahr im väterlichen Betrieb in Völkermarkt legte sie nun kürzlich die Meisterprüfung ab. "Beim Ofensetzen sind Genauigkeit und Sauberkeit gefragt", weiß die Neo-Hafnerin, "fängt man beim Sockel schief an, wird der ganze Ofen schief."
Kachelöfen sind gefragt
Kachelöfen liegen wieder im Trend. "Sie werden heute mehr wie ein Möbelstück gesehen", erklärt die Völkermarkterin. Gefragt sind derzeit große Sichtscheiben und bei den Kacheln dominieren die Farben braun, grau, weiß und beige.
Auf Baustellen hat Santer oft noch mit Vorurteilen zu kämpfen: "Bei Baubesprechungen bin ich oft die einzige Frau. Da muss ich mich schon durchsetzen."
Papa als Vorbild
Ihr großes Vorbild ist ihr Vater Gerhard Santer, der auch Innungsmeister der Hafner ist: "Am liebsten bin ich mit ihm auf den Baustellen. Ich kann noch viel von ihm lernen, so wie er früher von seinem Vater, der den Betrieb gegründet hat."
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