Kommentar
Mit s oder ohne, der Countdown läuft

Fugen-s beim Advent(s)kalender? | Foto: pixabay

Mit dem 1. Dezember steht er nun in nahezu allen Haushalten. In unterschiedlichster Form und Kreativität. Ab 1. Dezember wird bis zum 24. Dezember jeden Tag ein Türchen, Fensterchen oder was auch immer aufgemacht. Und seit heute ist klar: mit oder ohne s, der Countdown läuft. Die Rede ist natürlich vom Adventskalender oder ist es doch der Adventkalender? Dieses sogenannte Fugen-s beschäftigt schon Generationen und nicht selten kam es in so manchen Familien zu hitzigen Diskussionen rund um das s im Adventkalender. Wo ist es denn nun schon wieder hin? Um diesen sinnlosen Streitereien ein Ende zu setzen, sei hier und jetzt gesagt: Das eine wie das andere ist richtig, so sind beide Seiten zufriedengestellt. Und damit soll es auch gut sein.

Die Vorfreude gerade bei Kindern auf das bevorstehende Weihnachtsfest wird durch das traditionelle und haptische Türchenöffnen verstärkt. Haptisch darum, weil es mittlerweile auch zahlreiche digitale Formen solcher Kalender gibt. Oft fehlt dabei aber die Kaminromantik, wobei heutzutage kaum jemand einen offenen Kamin bei sich zu Hause hat. Erstaunlich sind die zahlreichen Varianten eines solchen Advent(s)kalenders. Angefangen von einem selbst gebastelten mit Säckchen und kleinen Überraschungen bis hin zu sehr teuren Schmuckkalendern. Alles ist dabei. Man hat auch das Gefühl, dass die Kalenderkultur in der Advent(s)zeit immer mehr in Richtung Erwachsenen geht. Ja klar, der klassische Markt für Schoko-Advent(s)kalender ist unüberschaubar groß. Aber so manch ausgefallene Idee hat sich inzwischen durchgesetzt: Bier oder grundsätzlich Alko-Advent(s)kalender, Kalender mit Liebesspielzeug für Singles und Paare, Puzzle-Advent(s)kalender bis hin zu Kalendern, bei denen man sich nur fragt: Warum? So gibt es tatsächlich einen Advent(s)kalender mit kackenden Tieren (der heißt auch noch so). Warum?

Dabei ist die Geschichte des Advent(s)kalenders noch gar nicht so alt. Ende des 19. Jahrhunderts startete man mit der dem Ritual des Zählens bis zum Heiligen Abend. Bei armen Familien waren es Kreidestriche an Türen oder Fenstern, die jeden Tag weggeputzt wurden und mit einem reinen Fenster oder Tür wurde am 24.12. symbolisch die Geburt von Jesus Christus dargestellt. Bei etwas wohlhabenderen Familien gab es damals bereits die ersten Kalender mit Türchen oder Säckchen. Darin waren aber noch keine Geschenke, sondern meist weihnachtliche Bilder oder kleine Geschichten. Diese wurden dann jeden Abend im Kreise der Familie vorgelesen. Einen pädagogischen Effekt hatte dieser Countdown damals auch: Die Kinder sollten so den Umgang mit Zahlen und Rechnen lernen.

Und heute? Tja, heute kann auch jeder sich ausrechnen, wie teuer so mancher Kalender ist und welche Effekte die Inhalte bewirken können. Beim Alko-Kalender säuft man sich bis zum 24. unter den Tisch. Beim Liebesspielzeug-Kalender ist am 24. völlig Schluss mit Romantik, bei Schoko-Kalendern kann man sich den Schwimmreifen bis Weihnachten sparen, falls man ins Hallenbad will und bei dem Kalender mit den Tieren... Da fällt mir nichts mehr ein, außer: Warum?

Wie bei allen Dingen, die man kommerziell gut verkaufen kann, ist auch die Advent(s)zeit inklusive Advent(s)kalender eine gute Gelegenheit in kurzer Zeit viel Geld zu machen. Von Besinnung und Ruhe haben wir uns schon lange verabschiedet. Vielleicht ist ab heute eine gute Gelegenheit, sich auf das Wesentliche zu besinnen oder sie machen sich auf einem der zahlreichen Weihnachtsmärkte „hackedicht“ lustig über die besagten Tier-Advent(s)kalender. Warum soll es heuer anders sein?

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