Bärlauch und seine giftigen Kollegen
Bärlauch oder doch nicht?

Bärlauch und Herbstzeitlose | Foto: Sicheres Vorarlberg

Bärlauch und seine giftigen Kollegen

Der Bärlauch ist als Küchenkraut in den letzten Jahren sehr modern geworden. Doch je beliebter, umso gefährlicher, denn viele Sammler wissen nicht, worauf sie achten müssen. So warnt Klaus Zimmermann von der inatura Dornbirn: „Beim Sammeln sollte die Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen nicht unterschätzt werden.“ Der Bärlauch wird beim Sammeln in heimischen Laub- und Mischwäldern immer wieder mit Herbstzeitlosen, Maiglöckchen, geflecktem Aronstab, vielblütiger Weißwurz (Salomonssiegel) und verwilderten Tulpen verwechselt.

Die typischen Merkmale des Bärlauchs:

  • Knoblauchgeruch
  • Die lindgrünen Blätter kommen einzeln, dicht nebeneinander und sind lang gestielt.
  • Die Blätter lassen sich sehr leicht verreiben und knicken leicht ab.

AGES: Empfehlungen zum Sammeln und für die Zubereitung von Bärlauch

  • Die Blätter sollten blattweise geerntet werden. Wer ganze Flächen büschelweise ausreißt, riskiert eher, dass Blätter mitgeerntet werden, die nicht zum Verzehr geeignet sind
  • Beim Sammeln von Bärlauch sollte man die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von den Doppelgängern unterscheiden zu können
  • Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber die Finger von wildem Bärlauch lassen und auf Bärlauch aus dem Gemüseregal zurückgreifen
  • Bärlauchblätter vor dem Verzehr beziehungsweise dem Einfrieren einzeln gründlich unter heißem fließenden Wasser waschen, da sie mit Fuchsbandwurm-Eiern verunreinigt sein könnten. Diese können beim Menschen eine lebensbedrohliche Erkrankung mit tumorartigen Wucherungen, meist in der Leber, auslösen, die sich erst viele Jahre nach der Infektion bemerkbar macht. Die Fuchsbandwurm-Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und überleben übliche Tiefkühltemperaturen von -18° Celsius. Bei Temperaturen um +60° Celsius werden die Eier abgetötet.
  • Aber Achtung, beim Zerreiben von Bärlauchblättern haftet der intensive Lauchgeruch an den Fingern und kann bei weiteren Proben täuschen, daher sollten auch immer weitere Unterscheidungsmerkmale der Pflanze in Betracht gezogen werden.

Für alle gilt: „Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber die Finger von den Pflanzen lassen, oder sich auf dem Gemüsemarkt bedienen, wo Bärlauch mittlerweile bei zahlreichen Händlern zum Standardsortiment gehört“, so Mario Amann, Geschäftsführer von Sicheres Vorarlberg.

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